Sparkasse Wuppertal „Wollen da sein, wo der Bedarf ist“

Die Sparkasse reagiert nach einer umfangreichen Datenerhebung auf Veränderungen im Kundenverhalten: Sie verabschiedet sich ab April 2025 von drei kaum noch frequentierten Standorten und verlängert dafür an stärker besuchten Stellen die Öffnungszeiten.

Der Sparkassenvorstand - Patrick Hahne, Axel Jütz und Holger Iborg (v.li.) - organisiert seine Standorte neu.

Foto: Sparkasse Wuppertal

Über die Veränderungen hat der Vorstand am Montag (16. Dezember 2024) bei einer Pressekonferenz informiert – und dabei betont, dass man sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht habe. Es gehe nicht um Sparmaßnahmen, sondern darum, das verfügbare Personal dort einzusetzen, wo es wirklich gebraucht werde.

Seit der Wiederöffnung der 53 Sparkassen-Standorte nach der Corona-Pandemie im Mai 2023 und im Zuge der immer weiter zunehmenden digitalen Kontakte habe man sehr genau analysiert, wie viele Kunden welche Filiale besuchen und was sie dort machen. Ergebnis: An acht der Service-Standorte, die grundsätzlich immer mit zwei Mitarbeitern besetzt sein müssen, kamen während der Öffnungszeiten nur fünf Kunden pro Stunde, bei einigen sogar nur noch zwei – und das jeweils bei Aufenthaltsdauern von wenigen Minuten.

„Wenn zwei Kollegen vier Stunden lang darauf warten, das die Tür aufgeht, während woanders Schlange gestanden wird, fühlen sich alle dabei unwohl“, so der Vorstandsvorsitzende Axel Jütz. Eine Anpassung sei daher auch für die Attraktivität der Sparkasse als Arbeitgeber wichtig. Sein Credo: „Wir wollen da sein, wo der Bedarf ist.“

Aus für Engelshöhe, Hatzfeld und Märkische Straße

Auf Basis dieser Daten kommt ab April das Aus für die Sparkassen-Standorte Engelshöhe, Hatzfeld und Märkische Straße. „Bei diesen drei sind die nächsten Standorte innerhalb von fünf Minuten erreichbar“, nennt der seit November als stellvertretender Vorstand amtierend Holger Iborg ein zusätzliches Kriterium für die Schließungs-Entscheidungen.

An fünf weiteren Sparkassen-Service-Stellen werden künftig keine Mitarbeiter mehr vor Ort sein: Am Haspel, am Klever Platz und am Wupperfeld wird auf reine Automaten-Standorte umgestellt, Hammerstein und Uellendahl werden zu Automaten-Standorten mit zusätzlichem Video-Service, bei dem sich Kunden in „Cubes“ mit Sparkassen-Mitarbeitern persönlich verbinden können. Mehr als 1.000 Gespräche pro Monat würden inzwischen über diesen Weg abgewickelt – Tendenz stark steigend.

Reduziert werden außerdem die Öffnungszeiten in den Service-Standorten Leimbach und Varresbeck, während am Neuenteich, am Kleeblatt, in Sonnborn, am Hahnerberg und in Heckinghausen künftig länger Personal vor Ort sein soll. Unter dem Strich bleibt die Sparkasse damit ab April an 50 Standorten präsent, von denen 27 mit Personal besetzt sind.

„Bezogen auf die Population im jeweiligen Einzugsgebiet decken wir Wuppertal damit sehr gut ab, ist Vorstand Patrick Hahne überzeugt. „Mit dieser Dichte sind wir im bundesweiten Sparkassen-Vergleich immer noch in der oberen Hälfte“, ergänzt Jütz, der betonte, dass man zu den letzten Häusern gehöre, die auf die stetig sinkende Vor-Ort-Nachfrage reagiere. In der Bankenlandschaft insgesamt hätte sich die Zahl der Standorte in den letzten Jahren halbiert.