Christoph Humburg Vom Caritasdirektor zum Bürgermeister?

Wuppertals Caritasdirektor Dr. Christoph Humburg hat für die Zeit nach seinem Eintritt in den Ruhestand politische Ambitionen: Er tritt bei der Kommunalwahl am 14. September 2025 in seiner Heimatstadt Warburg als unabhängiger und parteiloser Bürgermeisterkandidat an.

Caritasdirektor Christoph Humburg

Foto: Caritas

Christoph Humburg vollendete im August sein 65. Lebensjahr und scheidet Ende Oktober 2025 aus dem Dienst des Caritasverbandes Wuppertal/Solingen aus. „Ich habe mich für Warburg entschieden, denn in herausfordernden Zeiten möchte ich mich in den Dienst meiner Heimatstadt stellen“, begründet Humburg seinen geplanten Wechsel in die Politik. In einer politisch herausfordernden Situation mit einem Rechtsruck in der Gesellschaft, Krieg in Europa, gekoppelt mit Ressourcenknappheit und deutlichen Auswirkungen des Klimawandels brauche es vor allem auch Lösungen vor Ort. Dabei gehe es ihm um konkrete lokale Entscheidungen und Maßnahmen, die praktikabel, sinnvoll und sozial ausgewogen seien. „Und zwar für Kinder, Jugendliche, Menschen in der Lebensmitte und Senioren“, so Christoph Humburg.

Seine Kandidatur hat in Warburg bereits große Aufmerksamkeit erzeugt. Zurzeit, so Humburg, sei er in Gesprächen mit der SPD, den Grünen, der FDP und der Bürgerunion und spüre ein hohes Maß an Vertrauen.

Der gebürtige Warburger studierte Germanistik und Theologie und erwarb einen zusätzlichen Abschluss als Diplom-Pädagoge. 2003 promovierte er an der kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Dortmund. 1990 bis 2002 arbeitete Humburg zunächst als Leiter einer Einrichtung der Wohnungslosenhilfe des Caritasverbandes Düsseldorf. Danach wurde er Leiter des Caritasverbandes Solingen mit 170 Mitarbeitenden. 2009 fusionierte dieser Verband mit dem wesentlich größeren Caritasverband Wuppertal. Heute trägt er damit als Direktor des Caritasverbandes Wuppertal/Solingen Verantwortung für rund 1300 Mitarbeitende.

Als Vorsitzender der diözesanen Arbeitsgemeinschaft Migration im Erzbistum Köln setzt er sich unter anderem gegen Ungleichbehandlung von zugewanderten und geflüchteten Menschen ein. Humburg ist Mitbegründer der Kinderhospiz-Stiftung Bergisches Land, die das Bergische Kinderhospiz Burgholz gebaut und konzipiert hat und maßgeblich fördert.

Als Sohn des von den Nationalsozialisten geächteten Malers und Kunsterziehers Lorenz Humburg engagierte sich Christoph Humburg schon früh aktiv gegen das Vergessen von Unrecht und gegen Ausgrenzung und Diskriminierung von Minderheiten. Als Vorsitzender des Stiftungsrates der Bürgerstiftung für verfolgte Künste – Else -Lasker- Schüler- Zentrum - Kunstsammlung Gerhard Schneider - setzte sich Humburg unter anderem dafür ein, dass die einzigartige Sammlung von Gerhard Schneider am Standort Solingen einen Platz gefunden hat.