Interview: Auswirkungen der B7-Sperrung als Thema einer Doktorarbeit Wie attraktiv ist der Umstieg?

Wuppertal · Olivia Spiker arbeitet derzeit an einer Doktorarbeit, die sich ganz nah an der Wuppertaler Lebenswirklichkeit bewegt: Die Diplom-Ingenieurin erforscht an der Bergischen Universität die Auswirkungen der B7-Sperrung auf Verkehr, Umwelt und Stadtqualität.

Olivia Spiker nimmt die B7-Sperrung und ihre Folgen akademisch unter die Lupe.

Foto: Bergische Universität/von Heyden

Dafür sucht sie jetzt 40 Testpersonen, die probehalber eine Woche zum Teil auf Bus und Bahn umsteigen wollen. Im Interview erklärt sie, warum.

Rundschau: Die B7-Sperrung beschäftigt uns ja alle. Aber nicht als Doktorarbeit. Wie kommen Sie drauf?

Spiker: Ich beschäftige mich schon seit 2014 mit dem Thema. Meine Ideengeber waren waren Professor Bert Leerkamp und Professor Oscar Reutter. Die Arbeit ist sowohl in der Abteilung Bauingenieurwesen der Uni als auch im Zentrum für Transformationsforschung und Nachhaltigkeit angesiedelt, das Hochschule und Wuppertal Institut betreiben.

Rundschau: Was untersuchen Sie genau?

Spiker: Ich beschäftige mich damit, wie widerstandsfähig das Verkehrssystem ist, welche Auswirkungen die Sperrung auf das Mobilitätsverhalten der Bürger hat, wie sich die Stimmung der Menschen während der Sperrung entwickelt und wie lange sie brauchen, um sich an die neuen Umstände zu gewöhnen. Es geht aber auch um Veränderungen bei der Umwelt- und Lärmbelastung.

Rundschau: Und dafür brauchen Sie jetzt Testpersonen?

Spiker: Ja. Es geht um die Frage, ob sich die Verkehrsnutzung mit gezielten Angeboten vom PKW in Richtung ÖPNV verschieben lässt. Dazu gibt es zwar schon Untersuchungen, aber keine, die diese Fragestellung vor dem Hintergrund einer Situation wie der B7-Sperrung betrachtet. Deshalb suche ich jetzt 40 interessierte Wuppertaler, die normalerweise hauptsächlich mit dem Auto in der Stadt unterwegs sind.

Rundschau: Was müssen diese Probanden denn dann tun?

Spiker: Sie bekommen von mir kostenlos ein 7-Tage-Ticket der Preisstufe A für Bus und Bahn und sollten in dieser einen Woche versuchen, ihre Fahrten mit dem ÖPNV zu bewältigen. Dabei müssen sie nicht komplett aufs Auto verzichten, sondern können das kombinieren. Um die Ergebnisse zu sichern, müssen sie nur einmal vorab und dann zweimal nach der Testwoche einen Online-Fragebogen ausfüllen. Das dauert jeweils vielleicht zehn Minuten.

Rundschau: Wie kann man da mitmachen?

Spiker: Interessenten können über den Link www.t1p.de/NahverkehrTestWuppertal mit mir Kontakt aufnehmen, dann bekommen sie per E-Mail eine Einladung zur ersten Online-Befragung. Der Test könnte dann im Zeitraum 9. bis 15 November 2015 stattfinden.

(Rundschau Verlagsgesellschaft)