Leserbrief „Bankrotterklärung und ein Schlag ins Gesicht“

Wuppertal · Betr.: Schulneubauten

Symbolbild.

Foto: Rundschau

Wenn wir die Klimakatastrophe nicht weiter eskalieren wollen, müssen wir sofort und entschlossen handeln, sagt der UN-Generalsekretär. Junge Menschen kleben sich auf Straßen fest und zerstören Kunstwerke in dem verzweifelten Versuch, deutlich zu machen, dass wir ihre Zukunft zerstören.
Auch der Stadtrat Wuppertals hat 2019 den Klimanotstand ausgerufen, um zu zeigen, dass er den Ernst der Lage erkannt hat.

Seit über 39 Jahren gibt es Passivhäuser, temperaturregulierende Fassaden, Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung, Solarthermie und viele andere Möglichkeiten, Gebäude klimafreundlich zu heizen.
Und trotz alledem werden in Wuppertal nicht nur Schulen mit Gasheizung gebaut, es sind sogar weitere Schulen mit Gasheizung in Planung, bei denen noch kein Spatenstich die Entscheidungsfreiheit eingeschränkt hat.

Die Schulen, die jetzt abgerissen werden, sind vor 50 oder mehr Jahren schnell in der Not gebaut worden und haben doch so lange gehalten. Auch bei den jetzigen Neubauten ist eine Lebensdauer von Jahrzehnten zu erwarten. Doch in spätestens acht Jahren muss unsere Stadt und unser Leben CO2-frei sein, um eine lebenswerte Zukunft nicht zu zerstören.
Diese Entscheidungen sind kein Armutszeugnis für unsere Stadtplaner, sie sind eine Bankrotterklärung und ein Schlag ins Gesicht für alle, die sich Sorgen um die Zukunft machen!

Jonas Seiler

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