VRR-Pläne ab März 2025 Nur noch ein Tarifgebiet in Wuppertal und neues Prepaid-Ticket

Wuppertal · Ab 1. März 2025 greift die große Tarifreform des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR), zu dem auch die Wuppertaler Stadtwerke gehören. Damit wird die Preisstruktur vereinfacht und die Anzahl unterschiedlicher Tickets drastisch reduziert. Weitere Schritte sollen noch folgen – mit Auswirkungen für Wuppertal.

Das Deutschlandticket gilt auch für die Schwebebahn.

Foto: Christoph Petersen

Mit ersten Details dazu wartete diese Woche Annika Herold, Projektleiterin für die VRR-Tarifreform, als Gast im städtischen Seniorenbeirat auf. Vorbehaltlich der entsprechenden Gremienbeschlüsse sei demnach in Wuppertal nur noch ein einheitliches Tarifgebiet vorgesehen, wenn von hier aus Fahrten in Nachbarstädte unternommen werden.

Bisher gliedert teilt sich Wuppertal noch in die Tarifgebiete West und Ost – mit der kuriosen Konsequenz, dass Fahrten von Oberbarmen oder Barmen (Tarifgebiet Ost) nach Düsseldorf deutlich teurer sind als von Unterbarmen (Tarifgebiet West) mit demselben Ziel.

22 Prozent sind mit dem Deutschland-Ticket unterwegs

Außerdem kündigte Herold an, dass auch ein neues Ticket in Form einer Prepaid-Karte in Vorbereitung sei: „Das wird noch etwas dauern, aber es wird kommen“. Damit soll eine Alternative zum jüngst eingeführten, günstigen „eezy“-Ticket geschaffen werden, das nur per Smartphone-App verfügbar ist und daher nach Ansicht des Seniorenbeirates für viele ältere Menschen im Tal eine zu hohe digitale Hürde darstellt. Das Prepaid-Ticket soll vorab aufgeladen werden und dann im Bus per Scan entwertet werden können.

Herold relativierte allerdings auch die Bedenken des Beirates im Hinblick auf die Ticket-Apps: „Das Durchschnittsalter der eezy-Ticket-Nutzer liegt um die 50 Jahre, es sind auch viele 70-Jährige darunter.“

Generell hat laut VRR das günstige Deutschlandticket viele andere Angebote entbehrlich gemacht. 22 Prozent der Fahrten im Verbundgebiet werden laut Annika Herold imzwischen mit der bundesweiten gültigen Nahverkehrs-Karte abgewickelt. Als Konsequenz besitzen heute beispielsweise nur noch 70 Menschen im VRR-Gebiet das früher durchaus populäre Bären-Ticket für Senioren.

90 Prozent des Umsatzes mache der VRR inzwischen mit nur vier Produkten. Entsprechend seien sehr viele inzwischen entbehrlich. Was der Verkehrsverbund im Rahmen der Tarifreform allerdings nicht beeinflussen kann, ist die Zukunft des Deutschlandtckets. Herold: „Wir sind dabei natürlich vom Ausgang der Bundestagswahlen abhängig, hoffen aber danach auf eine Fortführung.“