Start am 6. Februar 2025 Neue Veranstaltungsreihe „Route der Demokratie in Wuppertal“

Wuppertal · Demokratie hat viele Gesichter und ebenso viele Orte, die ihre Entwicklung geprägt haben. Mit der neuen Veranstaltungsreihe „Route der Demokratie in Wuppertal“ lädt das Museum Industriekultur Wuppertal dazu ein, diese faszinierenden Geschichten zu entdecken.

Das Helene Stöcker-Denkmal vor der VHS in der Auer Schulstraße.

Foto: Christoph Grothe, MI Wuppertal

Gemeinsam mit zahlreichen Kooperationspartnern hat das Museum für das erste Halbjahr 2025 elf Veranstaltungen konzipiert, die bedeutende Wuppertaler Orte in den Fokus rücken, an denen Demokratie gelebt wird oder die zur Entwicklung demokratischer Strukturen beigetragen haben.

Den Auftakt der Reihe bildet am 6. Februar 2025 das Helene-Stöcker-Denkmal mit der Veranstaltung „Für Frauen, Frieden und Freiheit – Helene Stöcker, eine streitbare Wuppertalerin“. Der Vortrag im Engels-Forum des Museum Industriekultur (Engelsstraße 10) beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Sie ist im selben Jahr in Elberfeld geboren wie Else Lasker-Schüler, nämlich 1869, doch weit unbekannter als diese. Dabei war Helene Stöcker eine der wichtigsten Kämpferinnen für Frauenrechte und Frauenbildung in Deutschland. Durch lebenslangen, politischen Einsatz hat sie die Grundlage für die Gleichberechtigung von Männern und Frauen gelegt, die unsere Demokratie heute prägt.

Stöcker propagierte sexuelle Aufklärung, Empfängnisverhütung und Gleichberechtigung. Sie initiierte die Mutterschutzversicherung – eine finanzielle Unterstützung rund um die Geburt, dem heutigen Mutterschaftsgeld oder Mutterschutzlohn vergleichbar – und trat für die Entkriminalisierung von Homosexualität und für die Straffreiheit von Abtreibung ein. Nach dem 1. Weltkrieg agitierte Stöcker international für Frieden und gegen Nationalismus in Europa.

Der Vortrag von Prof. Dr. Anne-Rose Meyer zeichnet wichtige Stationen im Leben der Autorin, Publizistin, Aktivistin und Demokratin Stöcker im Wuppertal und im Exil nach. Der Schauspieler Olaf Reitz rezitiert aus ihren Werken – Lebenserinnerungen, einem Roman und zahlreichen scharfzüngig-brillant geschriebenen Essays.