Vom Loh nach Hatzfeld Kommt noch eine neue Trasse?
Wuppertal · Am 1. Februar 1980 hatte die letzte Fahrt der Diesellok vom Hatzfelder Wasserturm zum Güterbahnhof Loh Kultcharakter. Menschen winkten, ein Stück fahrende Wuppertaler Geschichte hatte sich, wie es der verstorbene Wuppertaler Film-Experte Manfred Lohkamp dokumentarisch präsentierte, verabschiedet.
Die Bezirksvertretung Barmen beschloss kurz darauf, die Strecke in einen Radweg umzugestalten. Offensichtlich hatte damals der Fahrradboom die politischen Gremien jedoch noch nicht erreicht. Ein Entwurfsplan des Tiefbauamtes wurde wegen fehlender Ausbaumittel 1993 förmlich wieder aufgehoben. Nach dem Hatzfelder Bürgerverein und der Bezirksvertretung Barmen haben nun die Grünen einen neuen Wiederbelebungsversuch für die Verwandlung der Kleinbahntrasse in einen Rad- und Freizeitweg gestartet.
Rainer Widmann, ehemaliger städtischer Verkehrsplaner und Projektplaner, hat zusammen mit Grünen-Bürgermeister Marc Schulz die Initiative für die Wiederbelebung mit drei Alternativplänen ergriffen. Auf dem ersten Teilstück hinter dem Netto-Markt an der Carnaper Straße dokumentiert ein dreieinhalb Meter breites Randstück den möglichen Trassenverlauf durch den Schönebecker Busch über die Brücke Schönebecker Straße zum Güterbahnhof Loh. Das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs befindet sich allerdings in Privatbesitz und müsste zurückgekauft werden.
Die weitere Streckenführung ist noch Eigenturm der Stadtwerke oder aber öffentlicher Straßenraum. Für den Bereich des Güterbahnhofs Loh sieht das Radverkehrskonzept eine direkte Anbindung an das Helios-Klinikum und über den schon vorhandenen Geh- und Radweg Paracelsusstraße und Konsumstraße zur Anbindung an die Nordbahntrasse vor.
Nach der geplanten Schräg-Überquerung der Carnaper Straße führt der Freizeitweg über die Tempo-30-Zonen Bromberger Straße und Hans-Sachs-Straße sowie nach der Ampelquerung an der Schützenstraße an der Ostseite der Winchenbachstraße, Wilkhausstraße und Grunerstraße unterhalb der Firma Axalta auf die Hatzfelder Straße. Im Bereich Dönberg könnte die Trasse mit dem vorhandenen Nordhöhenweg verknüpft werden. Zudem sehen die Alternativpläne noch eine Streckenführung in den Nordpark vor
Bis auf den Güterbahnhof Loh befindet sich der mögliche Trassenverlauf noch im Eigentum der Stadtwerke, die nach Auskunft von Rainer Widmann an dem Projekt durch Vorstandsmitglied Martin Bickenbach von der AWG erfolgreich mitarbeiten. Im direkten Einzugsbereich der Trasse leben 28.000 Menschen und es gibt 8.000 Arbeitsplätze.
Die Kosten für einen solchen Rad-Trassenweg würden etwa drei Millionen Euro betragen. Die Initiativ-Planer rechnen mit einer 70-prozentigen Beteiligung des Landes Nordrhein Westfalen.