Kunden konnten nach Eigentum forschen Video von untergetauchtem Juwelier?
Wuppertal · Im Fall eines untergetauchten Juweliers aus Wuppertal gibt es möglicherweise neue Hinweise: Der 43 Jahre alte Geschäftsmann soll sich in einem Video äußern, das in der Stadt kursiert. Die Aufnahmen, die der Rundschau vorliegen, sollen aus Antalya an der türkischen Mittelmeerküste stammen.
Die Staatsanwaltschaft hatte Montag (19. März 2013) zunächst Berichte aus türkischen Medien bestätigt, dass sie den Mann sucht - wegen mutmaßlichen Betrugs und Bankrotts. Die Behörde ergänzte nun, dass sich der Mann mutmaßlich mit Schmuck im Wert von 140.000 Euro abgesetzt habe, der ins Firmenvermögen gehöre und Gläubigern zustünde.
Laut Anzeigen hätte sich der 43-Jährige Geld geliehen und dafür hohe Zinsen versprochen, einem Kunden billiges Glas als angebliche Diamanten verkauft. Zudem bestehe nun Verdacht auf Sozialversicherungsbetrug: Der Mann hätte mutmaßlich Sozialabgaben für Mitarbeiter nicht bezahlt. Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert fügte hinzu: "Aus Medien haben wir erfahren, dass der Beschuldigte Vereine um fünf Millionen Euro betrogen haben soll. Dazu liegen uns aber bislang noch keine Anzeigen vor."
In dem Video zeigt sich ein Mann, der der 43 Jahre alte Geschäftsmann sein soll, knapp drei Minuten lang auf einem Parkplatz in einem kargen Industriegebiet, das in der Türkei liegen könnte. Er lehnt sich von außerhalb eines Autos durchs Beifahrerfenster nach innen und gibt auf Türkisch zwei Männern Auskunft, die außerhalb des Bildes bleiben und ihn in bestimmendem Ton befragen.
Der Zeitpunkt der Aufnahme bleibt ungewiss, sie dürfte aber nach Mitte Februar entstanden sein, entsprechend weiteren Hinweisen zum Fall. Die Ermittlungen dauern an, sagt die Staatsanwaltschaft.
Kunden des Juweliers hatten am Mittwoch (21. März 2018) von 13 bis 15 Uhr die Möglichkeit, in Anwesenheit des Insolvenzverwalters und der Polizei nach abgegebenen Schmuckstücken und Uhren zu schauen und gegebenenfalls ihr Eigentum zurückzuerhalten.