USA lockern Kuba Embargo — was heißt das für den Zigarrenmarkt?
Vor gut einem Monat sind die ersten Embargo-Lockerungen von den USA gegenüber Kuba in Kraft getreten. Das ist die erste Annäherung der beiden Nationen seit mehr als 50 Jahren und ließ viele amerikanische Bürger hellhörig werden.
Kubanische Zigarren gelten in den USA seit jeher als die besten der Welt, doch bisher waren sie strengstens verboten. Auf dem Schwarzmarkt waren sie hingegen die ganze Zeit präsent, glaubt man amerikanischen Rauchern. Welche Preise kubanische Zigarren unter der Hand bisher erzielt hatten, darüber lässt sich nur spekulieren. Nun ist zumindest der Besitz kubanischer Zigarren nicht mehr strafbar, sogar das Einführen geringer Mengen ist erlaubt.
Zumindest als Privatperson darf man nun von seinem Kuba-Aufenthalt Zigarren im Wert von bis zu 100 US-Dollar mitbringen. Das aber genügt in der Regel nicht mal für eine ganze Kiste kubanischer Zigarren. Der Import und Verkauf kubanischer Zigarren bleibt aber zunächst verboten. Wer schon befürchtet hatte, kubanische Zigarren könnten durch die Lockerung des Embargos knapp werden, muss sich derzeit noch keine Gedanken machen. Noch ist der amerikanische Markt für kubanische Zigarren nicht offen. Auch die Einfuhr anderer staatlich kontrollierter Güter wie Rum bleibt verboten. Lediglich der Import einiger weniger Produkte aus Kuba wird möglich sein.
Offen bleibt die Frage, ob denn kubanische Zigarren tatsächlich so viel besser sind als andere? Wer sich eine Übersicht der besten Zigarren des vergangenen Jahres ansieht, wird erstaunt sein. Kubanische Zigarren sind zwar vertreten, aber keines der Fachmagazine hat eine auf den ersten Platz gewählt. Stattdessen finden sich viele Zigarren aus Nicaragua, der Dominikanischen Republik und Honduras. Vor allem Nicaragua und Honduras sind die aufstrebenden, verhältnismäßig jungen Zigarrennationen. Hier entsteht laufend Neues. Dass diese relativ neuen Zigarren auch schmecken, beweist das Rating diverser Fachmagazine. Ein bisschen Legendenbildung spielt auf dem amerikanischen Markt also auch eine Rolle.