„Szene ist nicht weg“

Bei der offiziellen Eröffnung der Wuppertaler "Wegweiser"-Beratungsstelle, die auf Prävention und Information gegen gewaltbereiten Salafismus setzt, gab es auch konkrete Wuppertaler Hinweise.

Jürgen Lemmer, Leiter des Wuppertaler Integrations-Ressorts, weiß von nach wie vor aktuellen Salafisten-Aktivitäten in Wuppertal.

Foto: Sebastian Jarych

Jürgen Lemmer, Leiter des Stadt-Ressorts für Zuwanderung und Integration, warnte mit Blick auf den seit etlichen Monaten nicht mehr existenten Salafisten-Treffpunkt an der Klophausstraße in Elberfeld: "Nur weil die Klophausstraße weg ist, heißt das nicht, dass die Szene weg ist. Sven Lau wirbt weiterhin Kämpfer." Gemeint ist der 1980 geborene deutsche Islamismus-Aktivist Sven Lau, der als einer der Köpfe des extremistischen Salafismus in Deutschland gilt. Lau hatte beispielsweise die Wuppertaler "Scharia-Polizei"-Aktion "erfunden", die im September 2014 für bundes- und sogar weltweites Aufsehen sorgte.

Oberbürgermeister Peter Jung richtete einen Appell an mögliche Vermieter von Räumen und Gebäuden: "Die Salafisten suchen weiterhin nach Möglichkeiten, sich zu treffen. Ich warne deshalb vor allem Inhaber von länger leerstehenden Immobilien vor der Vermietung an den Erstbesten." Wer unsicher ist, ob ein Miet-Interessent zur salafistischen Szene gehört, kann an wegweiser@stadt.wuppertal.de mailen.

Für alle, die sich fragen, ob Leute, die Veranstaltungsräume mieten wollen, zum rechten Spektrum zu zählen sind, ist die Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz unter der Nummer 563—2759 der richtige Ansprechpartner.