Umstrittener Patch Nach Einsatz in Wuppertal: Ermittlungen gegen SEK-Mann
Wuppertal / Bielefeld · Nach dem Einsatz am 29. Mai 2022 in der Wuppertaler Schwarzbach hat die Polizei Bielefeld erste Maßnahmen gegen einen Beamten des Spezialeinsatzkommandos (SEK) eingeleitet. Der Mann war mit einem umstrittenen Patch auf der Uniform aufgefallen.
„Die Aufschrift des Patches – eine altgriechische Redewendung – wird verwendet, um Entschlossenheit und Kampfwillen deutlich zu machen. Der Ausdruck soll von einem Kommando der Streitkräfte der USA und von amerikanischen Gruppierungen, die ihr Recht auf Waffenbesitz verteidigen, genutzt, aber auch in Verbindung mit der rechten Szene gebracht werden“, heißt es aus dem Präsidium in Ostwestfalen.
Der Vorfall sei am 12. Juli bekannt geworden und durch Fotoaufnahmen dokumentiert. „Der Beamte wurde identifiziert und wird ab sofort, bis auf Weiteres, nicht mehr bei den Spezialeinheiten, sondern in einer anderen Dienststelle eingesetzt“, so die Bielefelder Polizei. Man nehme dem Verdachtsfall sehr ernst. Noch sei jedoch nicht klar, mit welcher Motivation der Patch getragen worden sei.
Nach bisherigen Erkenntnissen handele es sich um einen Einzelfall: „Es wird jedoch geprüft, ob weitere Beamte des SEK – entgegen einer hausinternen Verfügung – Patches auf ihren Uniformen tragen. Darüber hinaus werden straf- und dienstrechtliche Konsequenzen geprüft, wobei bis zur Klärung die Unschuldsvermutung gilt.“ Man setze „alles daran, mögliche extreme Tendenzen in den eigenen Reihen aufzudecken und aktiv dagegen vorzugehen“.
Das SEK war nach Wuppertal gerufen worden, weil ein 50 Jahre alter Mann einen 84-Jährigen in seiner Wohnung bedroht haben soll. Die Einsatzkräfte nahmen den 50-Jährigen fest, er wurde in eine Fachklinik gebracht.