Forschungsprojekt Sicherheit am Neuen Döppersberg

Wuppertal · Seit dem Startschuss im vergangenen Jahr untersuchen Wissenschaftler des Fachgebiets Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Objektsicherheit der Bergischen Universität die öffentliche Sicherheit und Ordnung sowie das Sicherheitsgefühl am „Neuen Döppersberg“ in Wuppertal.

Austausch auf dem Campus Grifflenberg (v.l.n.r.): Stefan Leven (Bundespolizei), Sebastian Fiedler (BDK), Christof Billen (Polizeiwache Elberfeld), Helge Lindh (MdB Wahlkreis Wuppertal), Ramian Fathi (Bergische Uni), Saskia Kretschmer (Bergische Uni), Benjamin Coomann (Bergische Uni), Petra Mahmoudi (Soziale Ordnungspartnerschaften, Stadt Wuppertal) und Prof. Dr. Frank Fiedrich.

Foto: Bo Tackenberg

Um sich über das Gemeinschaftsprojekt zu informieren, waren der Wuppertaler Bundestagsabgeordnete Helge Lindh sowie der Bundesvorsitzende des Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK), Sebastian Fiedler, zu Gast an der Wuppertaler Hochschule.

„Kooperation Sicherheit Innenstadt/Döppersberg (KoSID)“ heißt das praxisbezogene Forschungsprojekt, das den Erhalt der öffentlichen Sicherheit und Ordnung sowie die Stärkung des Sicherheitsempfindens am Neuen Döppersberg zum Ziel hat. Unter Beteiligung einer Vielzahl lokaler Partner werden bestehende Strategien der Sicherheitsgewährleistung untersucht und geeignete Maßnahmen entwickelt, die dann praktisch umgesetzt werden. Saskia Kretschmer vom Fachgebiet Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Objektsicherheit stellte dem Besuch aus Berlin den Wuppertaler Ansatz einer kooperativen Sicherheitsarbeit vor. „Gerade in einem neuen Stadtraum wie dem Döppersberg ist es für die nachhaltige Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung wichtig, dass alle ansässigen Organisationen ein gemeinsames Ziel verfolgen“, erläuterte die Soziologin.

Ein Wesensmerkmal von KoSID ist daher die Zusammenarbeit polizeilicher, kommunaler, gewerblicher und sozialer Akteure, die auch Helge Lindh beeindruckte: „Das Wuppertaler Beispiel zeigt, wie durch die Kooperation ganz unterschiedlicher Partner öffentliche Räume entstehen, die von allen Menschen mit einem sicheren Gefühl genutzt werden können. Prävention und Städtebau werden so Partner einer starken Sicherheitspolitik, die einer wissenschaftlichen Überprüfung standhält. Für die Politik entstehen so nachvollziehbare Anhaltspunkte aus Praxis und Wissenschaft, die simplen Parolen und allzu einfachen vermeintlichen Lösungen entgegenwirken können.“

Im zweiten Teil der Veranstaltung folgte eine gemeinsame Begehung verschiedener Örtlichkeiten am Neuen Döppersberg, bei der die Gäste von den beteiligten Projektpartnern Informationen aus erster Hand erhielten. Aus Sicht von Polizei und Ordnungsamt ist der Döppersberg ein sicherer und aufgeräumter Ort, an dem auch das Sicherheitsgefühl zum Verweilen einlädt.

„Die Verhinderung von Kriminalität und Kriminalitätsfurcht kann in den seltensten Fällen die Polizei alleine bewerkstelligen. Wir wissen, dass insbesondere eine hohe Sozialkontrolle die Kriminalität reduziert. Die Neugestaltung des Döppersbergs zeigt anschaulich, wie soziale Kontrolle durch eine größere Belebung gestärkt werden kann“, resümiert Sebastian Fiedler.

Das Projekt KoSID begleitet und gestaltet die Entwicklungen am Neuen Döppersberg noch bis März 2022. Die Sicherheitspartnerschaft soll dann auf eigenen Füßen stehen und die Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung auch zukünftig garantieren.