Ob Smartphone, Waschmaschine oder sogar das Auto, ein Kredit wird gerne genommen, wenn das Versprechen, keine Zinsen zahlen zu müssen, gleich mitgeliefert wird. Während bei der Hausbank die Raten immer mit einem Zinssatz beglichen werden müssen, verspricht die beliebte Finanzierungsvariante von Händlern das glatte Gegenteil. Doch Verbraucherschützer warnen vor den Risiken. Nun greift auch die Politik ein, um die Bürger besser vor einer möglichen Abzocke zu schützen. Denn das verlockende Finanzierungsangebot überrumpelt zahlungsunfähige Kunden oft noch im Geschäft.

Warum der Bund die Verbraucher besser schützen möchte, liegt auf der Hand: Bei der Null-Prozent-Finanzierung gibt es kein Widerrufsrecht. Weil der Kredit unverzinst ist, liegt der Kreditform kein normaler Verbraucherdarlehensvertrag zugrunde. Kunden, die also beim Händler von dieser Zahlungsmöglichkeit überrumpelt wurden, können nicht zurücktreten, wenn ihnen bewusst wird, dass der finanzielle Rahmen doch nicht ausreicht. Nun wird geprüft, ob die Widerspruchsfristen, die bei jedem Kreditvertrag gelten, auch auf die Null-Prozent-Finanzierung übertragbar sind. Auch die Gewährleistungsansprüche bei einem Produktmangel sollen verbessert werden.

Kunden sollten zudem immer darauf achten, nicht versehentlich ebenfalls eine teure Restschuldversicherung dazuzubuchen. Diese greift nämlich nur in den wenigsten Fällen und dient nur dazu, die Kosten in die Höhe zu treiben. Besser, als sich im Geschäft eine Null-Prozent-Finanzierung aufdrängen zu lassen, ist es ohnehin, sich vorher einen Überblick über seine Finanzen zu verschaffen. Bei einem Kreditrechner, wie etwa dem der norisbank, kann man auch nachrechnen, welcher Betrag zu welcher Laufzeit über welche monatliche Rate abgedeckt wäre. So lassen sich Wünsche wie ein neuer Computer, die Renovierung der Wohnung oder der nächste Urlaub bezahlen, ohne dass danach das böse Erwachen droht.