Rosen und Kondome
Wuppertal · Oberbürgermeister Andreas Mucke verteilt am Welt-AIDS-Tag (1. Dezember 2015) in der Wuppertaler Schwebebahn Rosen, Solidaritätsschleifen und Kondome.
Das Stadtoberhaupt wird dabei in Wagen 13 unterstützt von Ehrenamtlichen und Fachkräften der Aidshilfe, des Gesundheitsamtes, der Arbeiterwohlfahrt, von "Gleis 1", des Stadtteilservices und der Elterninitiative für akzeptierende Drogenarbeit sowie von Politikern der im Stadtrat vertretenen Parteien. Sie informieren zudem über das Thema Aids und HIV. Die Aktion findet seit nunmehr 20 Jahren statt.
In jedem Kollegenkreis kann es Menschen geben, die HIV-positiv sind, denn immer mehr Menschen mit HIV sind erwerbstätig. Darauf weist der Arbeitskreis Welt-AIDS-Tag Wuppertal hin.
"Zwei Drittel der Menschen mit HIV gehen arbeiten und sorgen so für ihren Lebensunterhalt. Sie haben dank der Fortschritte in der HIV-Therapie eine annähernd normale Lebenserwartung. Grundsätzlich sind sie ebenso belastbar und leistungsfähig wie alle anderen Kolleginnen und Kollegen auch" ,sagt Karin Hoeltz, Ärztin im Bergischen Gesundheitsamt. Dennoch wird die Infektion laut einer Studie von 61 Prozent aller HIV-Positiven am Arbeitsplatz lieber verschwiegen. Zu groß sind die Ängste vor Diskriminierung oder Ausgrenzung.
Der Arbeitsalltag stellt an jeden arbeitenden Menschen hohe Herausforderungen. Für nicht geoutete HIV-positive Menschen bedeutet die Geheimhaltung ihrer Infektion jedoch häufig eine zusätzliche Belastung, die im Extremfall auch zur Reduzierung ihrer Leistungsfähigkeit beitragen kann. Die Unterstützung eines offeneren Umgangs mit dem Thema HIV im Betrieb kann sich förderlich auf die Arbeitssituation HIV-positiver Menschen und das Miteinander von Kolleginnen und Kollegen auswirken.
Die Arbeit der AIDS-Fachkräfte in Wuppertal trägt wesentlich mit dazu bei, dass Befürchtungen und Vorurteile abgebaut werden. "Bei HIV-Fortbildungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unterschiedlichen Arbeitsbereichen ist häufig nicht bekannt, dass HIV-Positive bei erfolgreicher medikamentöser Behandlung nicht mehr infektiös sind. Außerdem gibt es für sie keinerlei Einschränkungen in ihrer Berufswahl", sagt Michael Jähme von der AIDS-Hilfe Wuppertal.
Der Arbeitskreis WAT möchte Menschen ermutigen, in ihrem Alltag und am Arbeitsplatz offen mit ihrer HIV-Infektion zu leben. Bei der Entscheidung, ob man offen mit seiner Infektion umgehen möchte, kann eine Beratung in der AIDS-Hilfe hilfreich sein.