Für den kommenden Mittwoch ver.di ruft zu Warnstreiks auch in Kitas aus

Wuppertal · Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft für den Internationalen Frauentag (8. März 2023) die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst zu einem bundesweiten Branchenstreik- und Aktionstag auf. Dadurch wird es in NRW zu Warnstreiks in kommunalen Einrichtungen und Dienststellen des Sozial- und Erziehungsdienstes kommen.

ver.di-Warnstreik am Ende Februar in Wuppertal.

Foto: Christoph Petersen

„Der internationale Frauentag steht seit über 100 Jahren dafür, Gleichberechtigung und eine faire Bezahlung von Frauen durchzusetzen. Gerade in der sozialen Arbeit, in der nach wie vor überwiegend Frauen arbeiten, zeigt sich bis heute, dass wir in der Auseinandersetzung um die faire Bezahlung von Frauen in dieser Gesellschaft noch nicht am Ende angekommen sind“, so Andrea Becker (ver.di-Landesbezirksfachbereichsleiterin).

In der sozialen Arbeit seien zu 83 Prozent Frauen beschäftigt, beispielsweise in Kindertageseinrichtungen, Jugendämtern und Beratungsstellen. „Dabei sind die Arbeitsbedingungen häufig prekär. Ob in Teilzeit und/oder als befristet Beschäftigte, spüren Frauen die Folgen der aktuellen Krisen am deutlichsten. Zudem mangelt es vielfach an finanzieller Anerkennung für die Arbeit in den sozialen Berufen“, kritisiert ver.di.

„Das Angebot der Arbeitgeber ist ein Affront an die Beschäftigten in der sozialen Arbeit, die regelmäßig trotz und wegen hoher Krankenstände, Fachkräftemangel oder personeller Unterbesetzung, an die Grenze ihrer persönlichen Belastung gehen“, meint Becker.

ver.di fordert in den Tarifverhandlungen für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Dem hätten die Arbeitgeber „eine klare Absage erteilt – trotz steigender Preise, hoher Inflation und großer Personallücken, gerade auch in der sozialen Arbeit“.

Zu Kundgebungen und Aktionen in mehr als 15 NRW-Städten erwartet ver.di im Rahmen der Warnstreiks mehrere tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmer.