Pastoralreferent Dr. Gerhard Dittscheidt verlässt die Notfallseelsorge Meistens nachts gerufen

Wuppertal · Mehr als 100-mal im Jahr rücken die Notfallseelsorger auf katholischer und evangelischer Seite aus, wenn Hilfe nach der Ersten Hilfe nötig ist. Die geschieht zusammen mit den Einsatzkräften von Feuerwehr und Polizei.

Diakon Ralf Engelbert (li.) vertritt Gerhard Dittscheidt künftig im katholischen Team der Notfallseelsorge.

Foto: Katholische Citykirche

Jetzt verlässt mit Pastoralreferent Gerhard Dittscheidt der Ansprechpartner auf katholischer Seite nach vielen Jahren das Wuppertaler Team. Nachfolger wird Diakon Ralf Engelbert.

Dittscheidt hinterlässt eine große Lücke, findet Stadtdechant Dr. Bruno Kurth: "Wir nehmen Abschied, aber nicht gerne. Gerade an den Rändern der Gesellschaft verliert sich Kirche nicht, sondern da muss sie sich besonders engagieren. Diese Aufgaben übernimmt die Notfallseelsorge."

Die große Lücke wird umso deutlicher, wenn Gerhard Dittscheidt das Aufgaben- und Einsatzfeld skizziert: "Es sind Begleitungen von Angehörigen plötzlich Verstorbener oder nach erfolgloser Reanimation. Das ist auch die psychosoziale Unterstützung für Feuerwehrangehörige bei Unfällen und Bränden oder das Mitwirken beim Runden Tisch ,Opferhilfe‘. Und meistens wird man nachts gerufen. Da war ich froh über die Anbindung an das Team der Krankenhausseelsorge."

Eine wichtige Aufgabe, die Dittscheidt mit viel persönlichem Engagement vorangetrieben hat, ist die Aufstellung eines Konzeptes zur Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) in der Kommune. "Hier haben Vertreter aus der Stadtverwaltung, Kollegen der Feuerwehr und der Polizei sowie anderer Wuppertaler Institutionen und der NFS über Jahre konstruktiv zusammengearbeitet. Und wir dürfen auch zukünftig nicht zu kleinteilig denken", sagt er.

Seiner Meinung nach wird dieser Konzeptansatz, obwohl noch nicht verabschiedet, auch die Notfallseelsorge prägen. Dittscheidt hat über die Konzeption zeitgemäßer Notfallseelsorge promoviert und fasst ein wesentliches Ergebnis zusammen: "Auch das Konzept der Notfallseelsorge muss überregional weiter entwickelt werden, zum Beispiel für das Bergische Land."

Mit diesem Anliegen stieß der Pastoralreferent aber an Grenzen der gegenwärtigen kirchlichen Personalstrukturen und entschloss sich daher zu einem Wechsel. "Ich fühle mich noch fit für neue Aufgaben. Diese werde ich nun im Bistum Essen als Krankenhausseelsorger wahrnehmen", erklärt Dittscheidt.