Messerattacke vom Kipdorf Landgericht verurteilt zwei Angeklagte wegen Totschlags
Wuppertal · Zwei Angeklagte aus Wuppertal müssen wegen einer tödlichen Messerattacke vom Kipdorf in Elberfeld in Haft. Das Landgericht verurteilte sie am Freitag (4. Mai 2018) wegen Totschlags und versuchten Totschlags zu jeweils neuneinhalb Jahren Jugendgefängnis.
Darüber hat das Gericht informiert. Die Richter blieben nur sechs Monate unter der Höchststrafe nach Jugendstrafrecht. Sie verhängten in beiden Fällen zwei Jahre mehr, als die Staatsanwaltschaft beantragt hatte.
Laut Urteil erstachen die Angeklagten am 18. August 2017 absichtlich einen 31 Jahre alten Mann bei einem Angriff mit mehreren Messern im Eingang eines Friseursalons. Das Opfer starb wenige Meter weiter in einer Hofeinfahrt. Einen seiner Brüder (25) hätten die Angreifer bei der selben Attacke lebensgefährlich verletzt - ebenfalls in der Absicht, zu töten. Zwei erwachsene, mutmaßliche Komplizen, 23 und 29 Jahre alt, sind weiter auf der Flucht. Alle gemeinsam hätten die Tat geplant.
Nach den älteren Männern fahndet die Polizei weiter öffentlich. Angreifer und Opfer sollen um Anteile an einem Elberfelder Lokal gestritten haben. Ob darin das Motiv liegt, ist nicht bekannt.
Die Tat hatte einen Großeinsatz mit Spezialkräften der Polizei ausgelöst. Fahnder nahmen die nun verurteilten Angeklagten am Abend des selben Tages fest. Laut Stand damals sollten sie 14 und 16 Jahre alt gewesen sein. Deshalb verhandelte Landgericht nicht öffentlich, wie es das Gesetz zum Schutz von Jugendlichen verlangt.
Nach Informationen aus Justizkreisen schloss ein medizinischer Gutachter im Prozess nicht aus, dass einer der Angeklagten jünger als 18, der andere jünger als 21 Jahre ist. Die Richter bestraften beide nach Jugendstrafrecht.
Die Angeklagten bleiben in Untersuchungshaft, bis das Urteil rechtskräftig wird. Sie müssen später mit ihrer Ausweisung aus Deutschland rechnen, weil sie Syrer sind.