Barmen Keine Spur von den Hakenkreuz-Hooligans
Wuppertal · In Barmen häufen sich Straftaten mit rechtsextremem Hintergrund. Im April wurden in der Bromberger Straße und in der Siedlungsstraße auf dem Sedansberg viermal Hakenkreuze in Autos geritzt. Zudem wurden Spiegel abgetreten — weitere Lackschäden dokumentieren blinde Zerstörungswut.
Bereits im Februar erstatteten zwei Anwohner der Bromberger Straße und eine Betroffene in der Leimbach Anzeige wegen Sachbeschädigung mit rechtsextremen Symbolen. Vor zwei Wochen wurde das Auto einer Anwohnerin in der Bromberger Straße fast völlig zerstört: Hakenkreuz-Einritzungen, Spiegel abgeschlagen und Beulen in die Türen getreten.
Die engagierte Frau hatte den Aufkleber "Wuppertal hat keinen Platz für Rechtsextremismus" an ihrem Wagen. Die Frau geht davon aus, dass die Tat mit dem Aufkleber zu tun hat. Inzwischen ermittelt der Staatsschutz gegen die Serien der rechten Zerstörungswut rund um den Bezirk Rott. Polizeisprecherin Anja Meis bittet die Bevölkerung um Mithilfe und verstärkte Aufmerksamkeit. Eine Tätergruppe oder ein Einzeltäter konnte bisher noch nicht ermittelt werden. Auch über die Hintergründe kann die Polizei keine Auskünfte geben.
Nach einem Rundschau-Bericht über das beschädigte Auto mit dem Aufkleber "Wuppertal hat keinen Platz für Rechtsextremismus" meldete sich eine Anwohnerin aus der Buchenstraße, die anonym bleiben will. An ihrem Auto wurde in der Silvesternacht ein etwa 20 Zentimeter großes Hakenkreuz eingeritzt. Die Motorhaube musste neu lackiert werden. Schaden: 400 Euro. Täter unbekannt.
Besonders bitter: Die Polizei forderte die Frau schriftlich auf, das Hakenkreuz zu entfernen — oder unkenntlich zu machen. Nach Paragraf 86a des Strafgesetzbuches nämlich darf das Nazi-Symbol nicht öffentlich gezeigt werden. Sprich: Geschädigte haften auch noch für den ihnen zugefügten Schaden.