Ab dem 1. Oktober Höherer Mindestlohn für 25.858 Menschen in Wuppertal

Wuppertal · 25.858 Beschäftigte in Wuppertal profitieren vom gesetzlichen Mindestlohn, der ab dem 1. Oktober 2022 auf zwölf Euro pro Stunde steigt. Darauf hat der DGB-Stadtverband Wuppertal am Mittwoch (28. September 2022) im Rahmen eines bundesweiten Aktionstages in der Elberfelder Innenstadt aufmerksam gemacht.

Mitglieder des DGB-Stadtverbandsvorstand haben in Elberfeld Infos zum neuen Mindestlohn verteilt.

Foto: DGB

„In Wuppertal kommt der höhere Mindestlohn 25.858 Beschäftigten zugute, die aktuell weniger als zwölf Euro pro Stunde verdienen. Das sind 18 Prozent aller Beschäftigten in der Stadt, die grundsätzlich Anspruch auf den gesetzlichen Mindestlohn haben. Wir Gewerkschaften haben uns lange dafür eingesetzt, die Lohnuntergrenze auf zwölf Euro je Stunde anzuheben“, so Guido Grüning, der Vorsitzende des DGB-Stadtverbandes.

Vor allem Frauen und geringfügig Beschäftigten helfe die neue Lohnuntergrenze. Besonders in Branchen wie dem Gastgewerbe, bei Lieferdiensten und im Einzelhandel wurden Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber den Beschäftigten oft anständige Löhne verweigern. Und in Betrieben ohne Tarifvertrag würden besonders häufig Niedriglöhne bezahlt.

„Der gesetzliche Mindestlohn ist auch ein Mittel gegen Lohndumping-Konkurrenz durch Unternehmen, die sich Tarifverträgen verweigern. Dennoch ist klar, der Mindestlohn kann immer nur die unterste Haltelinie sein. Gute Löhne gibt es nur mit Tarifvertrag. Umso wichtiger ist es, die Tarifbindung wieder zu stärken“, findet Grüning.

Trotz der Mindestlohnanhebung weist der DGB Wuppertal „mit Nachdruck“ auf die Sorgen vieler Menschen hin. „Auch mit Mindestlohn ist eine echte Teilhabe am kulturellen und gesellschaftlichen Leben nicht möglich. Schlimmer noch: Viele machen sich aktuell ernsthafte Sorgen, was im Herbst und Winter auf sie zukommt. Die gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise kann auch der neue Mindestlohn nicht auffangen. Die Bundesregierung muss jetzt schnellstens eine Energiepreispauschale und einen Energiepreisdeckel beschließen“, fordert Grüning.