Akuelle Wetterlage Hochwasser: Wuppertalsperre hat noch Kapazität
Wuppertal · Starker Dauerregen hat die Pegelstände im Wuppergebiet erheblich ansteigen lassen. Örtlich sind am Donnerstag (12. Januar 2023) bis zu 75 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Das entspricht etwa der Hälfte der Regenmenge, die an der Messstelle Bever-Talsperre durchschnittlich im gesamten Monat Januar niedergeht.
„An einigen Pegeln im Wuppergebiet wurden Meldegrenzen erreicht und überschritten, zum Beispiel am Oberlauf der Wupper, in Wuppertal und Solingen-Unterburg sowie an den Nebengewässern zum Beispiel am Eschbach und an der Dhünn. Kritische Marken und eine akute Hochwassergefahrenlage wurden trotz der hohen Abflüsse nicht erreicht“, so der Wupperverband.
Die Bereitschaft Hydrologie habe Informationen zur Lage bereitgestellt und mit Einsatzkräften der Kommunen, etwa den Feuerwehren, in Kontakt gestanden. Der Gewässerbetrieb kontrollierte die Bäche und beseitigte Treibgutansammlungen, so am Mutzbach und am Eschbach.
Der Verband hat die Abgabe aus den Talsperren jeweils gemäß den zufließenden Regenmengen und der Situation im Unterlauf angepasst. „Die Talsperren am Oberlauf der Wupper, allen voran die Wupper-Talsperre, hatten ausreichend Stauraum frei, um Niederschläge zu puffern“, heißt es
In der Wupper-Talsperre waren das rund drei Millionen Kubikmeter Niederschlag aus dem oberen Wuppergebiet gepuffert: „So konnte der Pegelstand der Wupper unterhalb der Talsperre begrenzt werden. In der Spitze waren der Talsperre gestern von oberhalb 100 Kubikmeter pro Sekunde zugeflossen. Die Abgabe betrug zu diesem Zeitpunkt 30 Kubikmeter pro Sekunde. Somit wurden 70 Kubikmeter pro Sekunde – also der überwiegende Teil der Wassermengen – in der Talsperre zurückgehalten.“
Der Wupperpegel unterhalb der Talsperre stieg Wuppertal am Pegel Kluser Brücke auf maximal 83 Kubikmeter pro Sekunde: „Das ist ein Wasserstand von rund 1,80 Metern, den die Wupper im Stadtgebiet problemlos abführen kann.“ Da für Samstag erneut größere Regenmengen vorhergesagt werden, werde die Abgabe aus der Talsperre erhöht, um möglichst viel Stauraum in der Wupper-Talsperre freizuhalten: „Aktuell liegt ihr Stauinhalt bei rund 18 Millionen Kubikmetern, rund sieben Millionen Kubikmeter Puffer stehen derzeit zur Verfügung. Die Abgabe aus der Talsperre wird soweit erhöht, dass der Gewässerlauf unterhalb voll ausgenutzt wird, um die Wassermengen abzuleiten.“
Die erhöhte Abgabe sei so bemessen, dass sie „nach derzeitigen Erkenntnissen und unter Berücksichtigung der aktuellen meteorologischen Vorhersagen weder in Beyenburg noch in Bereichen weiter flussabwärts zu Problemen führt“. Die Bereitschaft des Wupperverbandes bleibt auch über das Wochenende aktiviert.
Die Situationsanalyse werde fortlaufend unter hochwasserportal.wupperverband.de aktualisiert. „Wenn es an Bachläufen Verstopfungen oder Probleme gibt, kann außerhalb der Dienstzeiten über die Rufnummer 0202 / 583-0 die Bereitschaftszentrale erreicht werden. Diese gibt Meldungen von Anwohnern an Bachläufen an den Gewässerbetrieb weiter“, erklärt der Verband.
Er weist darauf hin, „dass in Gewässernahe weiterhin Vorsicht geboten ist, auch wenn aktuell keine akute Hochwassergefahr besteht. Bürgerinnen und Bürger können sich auf dem Hochwasserportal über die Lage informieren.“