Samstag zur Großdemo FFF Wuppertal: Kritik an Grünen und Hafke
Wuppertal / Lützerath · Fridays for Future (FFF) Wuppertal kritisiert die Räumung des Dorfes Lützerath „aufs Schärfste“. Man zeige sich „solidarisch mit allen friedlichen Menschen, die sich der gewaltvollen Räumung von Lützerath entgegenstellen“. Die Haltung der Grünen und des FDP-Landtagsabgeordneten Marcel Hafke sei nicht akzeptabel.
Man schließe sich der Forderung der Scientists For Future an und fordere „einen sofortigen Stopp der Räumung sowie ein Moratorium“, so FFF Wuppertal.
„Die Grünen verraten in Lützerath gerade ihre eigenen Grundsätze. Vor einem Jahr noch ist Mona Neubaur mit uns für Lützerath auf die Straßen gegangen, heute stützt sie als Wirtschaftsministerin und Vize-Ministerpräsidentin in NRW einen durch die CDU und RWE aufgezwungenen Kompromiss, der Lützerath und damit das 1,5-Grad-Celsius-Ziel verrät. Wir fordern die Grünen auf, sich an ihre eigenen Inhalte zu erinnern und die Räumung von Lützerath zu stoppen!“, erklärt Ben Mintert (Sprecher von Fridays for Future Wuppertal).
Im Januar wolle der Energiekonzern RWE das Dorf Lützerath zerstören, welches „ein Symbol der Klimabewegung geworden“ sei, um an die darunterliegende Kohle zu gelangen: „Dafür führt RWE ein eigens beauftragtes Gutachten auf, dass die Kohle unter Lützerath benötigt würde, um die Versorgungssicherheit in Zeiten der Energiekriese zu gewährleisten.“
Diese Zahlen seien „jedoch falsch, Gutachten des DIW belegen, dass die Kohle unter Lützerath auch in der Energiekrise nicht benötigt wird, um die Energieversorgung in Deutschland zu gewährleisten. Der für diese Situation verantwortliche, zwischen Bundesregierung, Landesregierung und RWE ausgehandelte Deal, welcher den Kohleausstieg bis 2030 gewährleisten soll, ist unzureichend, denn es wird nicht genug Kohle im Boden gelassen, sie wird nur schneller verbrannt. Das 1,5-Grad-Limit wird damit brutal gerissen.
Yasin Duman (Sprecher von Fridays for Future Wuppertal): „Marcel Hafke, parlamentarischer Geschäftsführer der Landesfraktion der FDP und Vorsitzender der FDP-Wuppertal, nannte am Tag des Beginns der Räumung die sich in Lützerath aufhaltenden Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten allesamt Klimaterroristen. Friedliche Demonstrantinnen und Demonstranten als Terroristen zu bezeichnen, bedeutet die absolute Denunziation von legitimen und friedlichen Protesten. Nicht ohne Grund ist das Wort ,Klimaterroristen‘ zum Unwort des Jahres gekürt worden. Denn der eigentliche Klimaterrorist ist RWE, welcher eigene, kurzfristige Profitinteressen durchsetzt, mit freudig unterstützt und hofiert von der Landesregierung und Polizei NRW.“
FFF Wuppertal ruft dazu auf, am Samstag (14. Januar) an der Großdemo teilzunehmen: „Hierzu gibt es eine gemeinsame Anreise vom Wuppertaler Hauptbahnhof für alle, die sich friedlich und legal an dem Protest beteiligen wollen. Mit dem RE4 um 8:58 Uhr geht es bis nach Erkelenz, von wo aus Shuttlebusse nach Keyenberg fahren. Dort wird sich gesammelt und ab 12 Uhr zieht die Demonstration zur Hauptbühne auf einer Fläche an der L12 in der Nähe von Lützerath.“