Hochwasser im Sommer 2021 Stadt beziffert eigene Kosten auf 34 Millionen Euro

Wuppertal · In der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 riss das Hochwasser neben Gebäudeteilen und Bauwerken auch Infrastruktur in seinem Verlauf mit. Die Stadt Wuppertal reicht nun beim Land ihren Wiederaufbauplan ein.

Auch die Schwebebahnstation Kluse wurde stark beschädigt.

Foto: Christoph Petersen

Das Land hat für die Beantragung der Mittel bewusst längere Fristen eingeräumt. Wuppertal hat auf der Grundlage der angefallenen Kosten dazu jetzt den für die Refinanzierung notwendigen Wiederaufbauplan (WAP) erstellt, in dem die einzelnen Maßnahmen und die entsprechenden Kosten benannt werden. Dieser wird jetzt dem Rat vorgelegt und dann dem Land zugeleitet.

Auf dieser Basis errechnet sich die Höhe der Fördermittel, die für den Wiederaufbau beantragt werden. „Wir rechnen mit einer Förderquote für Wuppertal von 100 Prozent“, sagt Oberbürgermeister Uwe Schneidewind.

Das Hochwasser in Wuppertal
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Wuppertaler Talachse unter Wasser

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Ein Teil der im Wiederaufbauplan beschriebenen Maßnahmen sind bereits durchgeführt und abgeschlossen worden. Weitere Maßnahmen sind derzeit in der Vorbereitung oder werden bearbeitet. Alle in dem Wiederaufbauplan genannten Maßnahmen müssen bis zum Ende der Förderlaufzeit erledigt und abgerechnet sein.

Zu den Maßnahmen zählen die Wiederherstellung von Wegen in Grün- und Kleingartenanlagen und in den Wäldern, Fällung und Ersatzpflanzung von Bäumen, der Neubau von Fußgängerbrücken, die durch Wassermassen und mitgeschwemmte Bestandteile komplett zerstört und weggeschwemmt wurden ebenso wie die Instandsetzung des Schwebebahnhofs Kluse und die Beseitigung von Schäden am gesamten Schwebebahngerüst mitsamt den Haltestellen.

Am Alten Markt stand ein Kupferkabelnetzverteiler unter Wasser, der wiederhergestellt werden musste. Beschädigt waren die Alte Zollbrücke Heckinghausen, die Brücke Zillertal und die Brücke Allensteiner Straße, Fahrbahnen in Beyenburg und in der Kohlfurth. Komplett neu gebaut werden muss die Brücke zum Bilstein.

Im Von der Heydt-Museum mussten die zerstörten Sockel und Kunsttransportkisten ersetzt werden, in der Gesamtschule Barmen, Berufskolleg Bundesallee und dem Medienzentrum Schulmobiliar und technische Ausstattung. Die Bühnen- und Haustechnik im Opernhaus und in der Hofaue musste umfänglich repariert werden.

Der Wiederaufbauplan wurde von der Kämmerei für die städtischen Leistungseinheiten in Zusammenarbeit mit dem Gebäudemanagement für die städtischen Gebäude sowie dem Zentralen Fördermanagement erstellt. Die Kosten wurden von Fachleuten geschätzt oder auch direkt von Planungsbüros ermittelt. Im Blickpunkt stand und steht die Wiederherstellung nach aktuellem Stand der Technik.

Berücksichtigt werden konnten nur Projekte, die in der direkten Trägerschaft der Stadt Wuppertal liegen. Unternehmen, nicht städtische Träger und Vereine mussten laut Landesrichtlinie ihren eigenen Wiederaufbauplan zu erstellen. Die Stadt bestätigt hier die Erforderlichkeit der Maßnahmen.

„Dass wir den Antrag nun stellen, hat den Vorteil, dass wir Risikozuschläge kalkulieren und einrechnen konnten, um Inflation- und Preissteigerungen zu berücksichtigen“, erklärt Kühn. Da eine Doppelförderung ausgeschlossen ist, sind im WAP nur Maßnahmen enthalten, die nicht bereits über die Soforthilfe des Landes in Höhe von zwei Millionen Euro reguliert worden sind. „Die Gesamtsumme des Wiederaufbauplans der Stadt Wuppertal beläuft sich auf über 34 Millionen Euro“, so Kühn.