Hilfe für obdachlose Menschen
Wuppertal · Hilfsbereite Wuppertaler brauchen bei der städtischen Kältehotline Beharrlichkeit.
Rundschau-Leser Peter Müller aus Elberfeld hatte in der Nacht von Sonntag auf Montag bei eisigen Temperaturen in einer Seitenstraße einen Mann entdeckt, der zu dünn bekleidet vor einem Lüftungsgitter kauerte. Offensichtlich wollte er sich so etwas Wärme verschaffen.
Müller griff zum Telefon und wählte die Nummer der städtischen Kältehotline, die zum Schutz von wohnungslosen Wuppertalern eingerichtet worden ist. Doch er erreichte niemanden, obwohl er es mehrfach lange klingeln lassen ließ. "Irgendwann gab ich auf. Es rief auch niemand zurück". Müller holte behelfsmäßig etwas wärmende Ausrüstung von zu Hause. Bei einem späteren neuen Anruf kam er schließlich durch.
Die Stadtverwaltung bestätigt den Ablauf. Der Grund: Nachts und am Wochenende ist die Feuerwehr-Leitstelle zuständig. Die allgemeinen Notrufe dort gehen vor. Eventuell solle man es nach kurzer Pause nochmals versuchen.
Die zentrale Telefonnummer ist ein Teil des Kältekonzepts der Stadt. Nach Alarmierung sollen Betroffene persönlich angesprochen werden. Ziel ist, sie zum Wechsel von der Straße in eine der städtischen Notschlafstellen zu bewegen. In Einzelfällen fährt die Feuerwehr Hilfsbedürfte auch dort hin.
Laut Verwaltung waren in der Nacht zu Montag von 20 Notschlafplätzen noch sieben frei. Ein Stadtsprecher erläuterte: "Der schwierigste Teil unserer Aufgabe ist es, die Betroffenen zum Wechsel in eine Unterkunft zu motivieren. In der Kälte riskieren sie schwere Gesundheitsschäden."
Die Kältehotline ist unter der Telefonnummer 02 02 / 563-4020 zu erreichen. Die Stadt rät davon ab, Schlafsäcke zu verschenken. Sie würden nur eine trügerische Sicherheit geben, denn die meisten Modelle schützen nicht gegen Erfrieren.