Abfallwirtschaftsgesellschaft Fünf Mülldetektive sollen Umweltsünder aufspüren

Wuppertal · Die Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) stellt sein Mülldetektive-Team neu auf. Es kümmert sich um die mehr als 440 Depotcontainer-Standplätze in Wuppertal.

Von li.: Die AWG-Mülldetektive Patrick Schnell, Manoubi Yahyaoui, Christian Matheis, Rocco Kynast und Andreas Steiner am Standort Küllenhahner Straße mit den beiden ehemaligen Polizeibeamten Christoph Brüssermann und Heinrich Bieringer sowie AWG-Abteilungsleiter Patrick Herzog und AWG-Geschäftsführer Sascha Grabowski.

Foto: AWG

Zwei bis drei Mal pro Woche und nach Bedarf – das ist der Takt, mit dem die AWG ihre mehr als 440 Depotcontainer-Standplätze für Altglas, Altpapier, Elektrokleingeräte und Altkleider reinigt. Und doch findet die AWG rund um die Container immer wieder wilde Müllkippen auf. Die Palette reicht von Restmüllsäcken über Bauschutt bis hin zu Großverpackungen. Ein Fall für die „Mülldetektive“ der AWG: Das jetzt neuformierte fünfköpfige Team nimmt die Depotcontainer-Standorte ins Visier.

Zum Team gehören die erfahrenen AWG-Müllwerker Patrick Schnell und Christian Matheis. Neu dabei sind Andreas Steiner, Rocco Kynast und Manoubi Yahyaoui, die über eine Maßnahme des Jobcenters eine Anstellung bei der AWG gefunden haben. Patrick Herzog (AWG-Abteilungsleiter Disposition und Kundendienst): „Unsere Mülldetektive stellen vor Ort Missstände fest, kümmern sich in Ergänzung zur standardmäßigen Reinigung um die zügige Entsorgung und liefern nach Möglichkeit belastbare Fakten, um den oder die Verursacher bußgeldmäßig belangen zu können.“

Die Mülldetektive dürfen übrigens weder Verwarnungen aussprechen noch Bußgelder verhängen. Das ist Sache der Stadt Wuppertal. Auf Grundlage der Belege der Mülldetektive stellen die beiden ehemaligen Polizeibeamten Heinrich Bieringer und Christoph Brüssermann aber im Dienst der AWG entsprechende Ordnungswidrigkeitenanzeigen über das städtische Online-Formular. Nach dieser Schnittstelle ist je nach Verursacher das Ordnungsamt (Privatpersonen) oder das Umweltamt (Gewerbebetriebe) zuständig.

Pro Jahr kommen so mehrere hundert Anzeigen zusammen. Die AWG hat längst regelrechte Hotspots ausgemacht, wo trotz regelmäßiger Reinigung immer wieder illegal Müll abgeladen wird. Manche Fälle spiegeln die Dreistigkeit und mögliche Konsequenzen wider.

„So wurde an einem Depotcontainer-Standplatz im Osten Wuppertals ein Verursacher ermittelt, der dort illegal seinen Restmüll entsorgt hatte. Es folgte eine Anzeige samt Erhebung eines Bußgeldes“, erklärt die AWG. „Einige Tage später fanden die AWG-Mülldetektive am selben Standplatz wieder Restmüllsäcke. Darin fanden sie prompt den zerrissenen Bußgeldbescheid inklusive Adresse des Wiederholungstäters, der erneut eine Anzeige erhielt.“

AWG-Geschäftsführer Sascha Grabowski: „Die Stadtsauberkeit ist uns sehr wichtig. Da ist ein vermüllter Wertstoffplatz für Anwohner, Spaziergänger und natürlich für uns ein echtes Ärgernis. Es sind aber tatsächlich nur einige Wenige, die das gute Gesamtbild stören. Im Sinne der Wuppertalerinnen und Wuppertaler wollen und werden wir hier gegensteuern.“