Frauen aufgelauert und sexuell belästigt
Wupperal · Ein Wuppertaler (24) muss sich wegen sexuellem Missbrauch und exhibitionistischen Handlungen vor dem Jugendschöffengericht verantworten. Unter anderem soll er eine Zwölfjährige im Aufzug bedrängt haben.
Das Opfer hatte den Angeklagten kurz nach der Tat vom August 2013 in der Elberfelder City wiedererkannt und die Polizei gerufen. Laut Geständnis gehen auf sein Konto zusätzlich mindestens Teile einer damaligen Serie exhibitionistischer Handlungen in der Elberfelder Südstadt.
In einem Fall, so gestand der 24-Jährige vor Gericht, habe er in dem verglasten Aufzug an der Kluse ein gerade mal zwölfjähriges Mädchen sexuell bedrängt, angefasst, mit Sprüchen belästigt und sich schließlich vor ihr befriedigt. Die Schülerin hatte den 24-Jährigen knapp eine Woche später in der Innenstadt wiedererkannt. Den Beamten einer dazugerufenen Funkstreife bestätige er sofort, er sei der Gesuchte.
Ermittler ordnen dem Mann eine ganze Reihe weiterer exhibitionistischer Übergriffe aus den Wochen zuvor zu: Es gab in dutzenden Fällen Strafverfahren entsprechende Opfer-Aussagen. Demnach war der Mann teils mehrfach täglich nahe seiner Wohnung in der Südstadt im Jogginganzug unterwegs gewesen. Rentnerinnen und Studentinnen berichteten: An Durchgängen, auf Spielplätzen und Treppen habe er sie auf die Uhrzeit angesprochen — sich dann entblößt und teils sexuelle Handlungen an sich vorgenommen.
Zehn dieser Fälle hat die Staatsanwaltschaft im aktuellen Verfahren mit angeklagt. Der 24-Jährige hat einen Teil der Vorwürfe eingeräumt: "An die anderen erinnere ich mich nicht. Vielleicht, wenn ich die Frauen wiedersehe." Er habe bei seinen Taten auf sexuelles Interesse seiner Opfer gehofft, soll er gegenüber einem Gerichtspsychiater gesagt haben.
Die Zeuginnen berichteten, dass sie teils bis heute Angst haben: "Ich nehme jetzt immer Pfefferspray mit." Oder: "Ich war fertig. Ich habe mich gefragt: Wollte der mich vergewaltigen? Und dann umbringen?"
Wegen des Geständnisses wird der heute 14-Jährigen eine Aussage voraussichtlich erspart bleiben. Ein Urteil wird am 21. April erwartet.