Grüne Jugend gegen Videoüberwachung

Wuppertal · Die Grüne Jugend Wuppertal kritisiert die Forderung des CDU-Kreisverbandes nach Videoüberwachung auf öffentlichen Plätzen. Dies habe "keinen nachweisbaren Nutzen". Es handele sich vielmehr um "politischen Aktionismus".

"Augenscheinlich gab es in Köln trotz massiver Kameraüberwachung auf öffentlichen Plätzen in der Silvesternacht keine abschreckende Wirkung durch diese, auch im Laufe der polizeilichen Ermittlungen erwies sich die Effizienz der Kameras als mindestens fragwürdig", so Grüne-Jugend-Sprecherin Liliane Pollmann. "Videoüberwachung im öffentlichen Raum schafft vor allem eines: ein trügerisches Sicherheitsgefühl in den Verwaltungen der Städte. Trügerisch deshalb, weil sich in vielen Städten zeigt, dass Videoüberwachung lediglich zu einer Verlagerung krimineller Aktivitäten auf nicht überwachte Plätze führt."

Wissenschaftlich sei der tatsächliche Nutzen von Videoüberwachung im öffentlichen Raum zumindest umstritten. Die wenigen Studien, die es zum Thema überhaupt gebe, stammten in erster Linie aus Großbritannien — und kämen zu dem Schluss, dass Videoüberwachung keine Senkung der Verbrechensrate auf den überwachten Plätzen zur Folge habe. Die Effizienz und die Verbesserung des allgemeinen Sicherheitsgefühls seien kaum messbar ist.

"Darüber hinaus würde die Einführung einer solchen ständigen Beobachtung öffentlicher Plätze die Freiheit der sich dort bewegenden Bürgerinnen und Bürger deutlich einschränken", so Pollmann. Für tatsächliche Sicherheit kann auf öffentlichen Plätzen könne nur eine gut ausgebildete und bürgernah agierende Polizei sorgen.