Abstimmen für einen Wuppertaler Künstler Er setzte auch Bowie ins Licht
Wuppertal · Lichtdesigner Rolf Wenzel ist für seine Kunst, Bühnen stimmungsvoll auszuleuchten, für einen der wichtigsten Preise der Branche nominiert. Die Wuppertaler können für ihn voten ...
Die Augen leuchten, als hätte er sie gerade selbst mit einem Spotlight angestrahlt. "Wahnsinnig faszinierend" sei es, sagt Lichtdesigner Rolf Wenzel dann, "was eine Nuance in einem weißen Lichtton für die Stimmung in einem Raum bedeuten kann." Der 45-Jährige lebt Licht. Seit 1990 ist er im Konzert- und Eventbereich unterwegs. 2001 hat er in Ronsdorf die Firma "Chaoscenter" für professionelles Licht- und Produktionsdesign gegründet, gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Harald Hack.
2015 war er unter anderem für das Bühnendesign der Band "Element of Crime" und das Licht beim "Electronic Beats Festival" verantwortlich. Dafür wurde Rolf Wenzel jetzt in der Kategorie "Licht und Visuals Live" für den "Theodor König Award" nominiert, durch dessen Verleihung die Macher im Hintergrund in den Fokus rücken. Das Online-Voting, bei dem Wenzel gegen zwei Kollegen antritt, läuft noch bis Dienstag, 29. März 2016. Man findet es unter www.theodorkoenigaward.de
Es wäre nicht der erste Preis, den Wenzel in Deutschland abräumt. Bereits 2004 gewann das "Chaoscenter" den Deutschen Bühnenpreis "Opus" — für die Gestaltung des Programms der "Ten Tenors". Mit vielen Stars aus dem Musikbusiness hat der gebürtige Bonner schon zusammengearbeitet. "Einer der herzlichsten Menschen war Dave Grohl, der sich für nichts zu schade ist", sagt Wenzel über den Ex-Drummer von Nirvana und Sänger der Foo Fighters.
Einer der größten Künstler der Popkultur, mit dem Wenzel zusammengearbeitet hat, starb unlängst: David Bowie. "Ein echter englischer Gentleman", sagt Wenzel über den Star, mit dem er nach dessen Konzerten schon mal bei einem Bier zusammensaß.
Auch in Wuppertal stand er schon mehrfach hinter den Reglern — zuletzt bei "Die Happy" im Live Club Barmen. Obwohl Wenzel sein Büro in Duisburg hat, ist der Firmensitz auf den Wuppertaler Südhöhen. Hinter einer unscheinbaren Fassade türmt sich dort das Equipment. Zu Spitzenzeiten, wenn große Events oder Touren anstehen, beschäftigt das Chaoscenter bis zu 30 Mitarbeiter.
Selbst auf Tour ist Wenzel seltener als früher. "Als ich in den 90er Jahren mal 200 Hotelübernachtungen in einem Jahr hatte, wusste ich, ich muss etwas ändern", sagt er lachend. Heute geht es zwei- oder dreimal im Jahr für drei Wochen auf Reisen — auch wieder am 9. April, einen Tag nach der Verleihung des "Theodor König Awards".