Auszeichnung für Hülya Görel. Eine ganz besondere Busfahrerin der WSW
Wuppertal · WSW-Busfahrerin Hülya Görel hat es in die Top 5 im bundesweiten Wettbewerb „Lieblingsbusfahrerin und -fahrer 2024“ geschafft. Damit ist sie nicht nur Wuppertals beliebteste Busfahrerin, sie gehört auch zu den fünf herausragenden in ganz Deutschland. Für ihr besonnenes Verhalten wurde Görel mit dem Sonderpreis „Außergewöhnliche Leistung“ ausgezeichnet.
Hülya Görel ist seit Dezember 2022 bei den WSW im Fahrdienst beschäftigt und hat hier nicht nur ihren Traumjob gefunden. Sie führt auch eine Familientradition weiter: Ihr Vater und ihr Bruder sind Busfahrer bei den WSW, ihr Opa saß ebenfalls hinter dem Steuer eines Busses. Die Familie war es auch, die sie darin bestärkt hat, den Busführerschein zu machen. „Mein Bruder hat immer gesagt ,Du schaffst das‘ und mein Vater ist jetzt doppelt stolz“, sagt sie und meint damit die Auszeichnung,
Der Wettbewerb ist eine gemeinsame Initiative des Fahrgastverbands Pro Bahn, der DB Regio, des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmen (bdo) und des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV). Dabei sollen Kundinnen und Kunden des ÖPNV ihre persönlichen Bus-Geschichten erzählen und einsenden. Die Initiatoren erhoffen sich dadurch eine stärkere Wertschätzung der Leistungen der rund 100.000 Busfahrerinnen und Busfahrer in Deutschland und einen Imagegewinn für den Beruf.
Die Resonanz auf den Wettbewerb zeigt, dass die Fahrgäste diese Leistungen durchaus zu schätzen wissen. In diesem Jahr wurden mehr als 2.300 Bus-Geschichten eingereicht. Eine vielfältig besetzte Jury wählte die bemerkenswertesten 25 aus. Die fünf herausragendsten Busfahrerinnen und Busfahrer wurden am 6. November 2024 bei einer feierlichen Preisverleihung in Berlin geehrt.
Hülya Görel erhielt die Auszeichnung für ihr besonnenes Verhalten, als morgens in ihrem Bus ein aggressiver Fahrgast andere Fahrgäste körperlich anging, darunter einen Studenten und eine Frau. Beide wurden in dem Gerangel verletzt, zudem ging eine Trennscheibe zu Bruch. Die Busfahrerin behielt die Nerven, stoppte den Bus und setzte sofort einen Funkspruch zur Polizei ab. Sie „hat die Situation sehr schnell und sehr gut eingeschätzt und verdient für ihren überlegten Einsatz ein großes Dankeschön“, heißt es in der Geschichte.
„WSW mobil“-Geschäftsführerin Sabine Schnake und Fahrbetriebsleiter Rüdiger Funk gratulierten der Wuppertalerin im Namen der gesamten Geschäftsführung im Rahmen einer kleinen Feier. Sabine Schnake lobte Hülya Görel und betonte: „Es ist sehr wichtig für uns, dass wir Fahrerinnen und Fahrer haben, die auch mit schwierigen Situationen ruhig und souverän umgehen können.“ Nicht zu unterschätzen sei zudem die Wirkung auf die Fahrgäste, ergänzte Rüdiger Funk: „In dieser speziellen Situation haben die Fahrgäste gespürt, dass Sie die Situation im Griff haben und dass sie sich auf Sie verlassen können. Sie waren für unsere Fahrgäste der ‚Fels in der Brandung‘.“
Und was macht das Busfahren zum Traumberuf für Hülya Görel? „Natürlich das Fahren an sich, aber auch der Kontakt mit den Fahrgästen macht den Beruf aus“, erzählt sie. „Ich freue mich jeden Tag auf die Begegnung mit Menschen. Auf manchen Strecken kennt man sich schon und man wird von den Fahrgästen nett begrüßt.“
In schwierigen Situationen versuche sie die Nerven zu behalten und die Menschen zu beruhigen. So hat sie sich auch um den jungen Mann gekümmert, der bei besagtem Gerangel verletzt wurde. „Wenn einem so etwas passiert, braucht man Trost und jemanden, der bei einem ist“, sagt sie. Jemanden wie Hülya Görel.