Literatur aus Wuppertal Ein Anti-Roman!?

Wuppertal · "So ehrlich, dass es wehtut": Der Wuppertaler Autor Hank Zerbolesch stellt sein neues Buch "Raw" vor — und zwar am Samstagabend (20. Oktober 2018) in der Utopiastadt im Mirker Bahnhof.

Hank Zerboleschs neues Buch greift auf Rap-Techniken zurück.

Foto: Süleyman Kayaalp

Es wäre keine Veröffentlichung von Hank Zerbolesch, wenn sie still und leise von statten ginge. Seit einigen Wochen findet man ein überlebensgroßes Portraitfoto des Wuppertaler Autors auf Plakaten im Stadtbild. Noch viel mehr begegnet einem natürlich in den Social Media — bis hin zur Seite hankupdate.de, wo er täglich feinste Sensations-Fake-News seine Person betreffend hochlädt. Ein Marketing-Gag, das Ganze?

"Nein, ich habe für das Buch Techniken aus dem Rap, wie zum Beispiel das Sampling, genutzt. Viele Kapitel sind nach Rap-Zitaten benannt, mein Foto spiegelt ebenfalls die typische Selbstdarstellung im Rap wider. Das wollte ich dann aber auch auf das Ganze übertragen."

Das reicht weiter bis zur Video-Single-Auskopplung "Vom Scheitern (the world is yours, nicht!)", natürlich höchstselbst eingesprochen und produziert. Ein Buch also wie ein (Rap-)Album — ein Antiroman mit etwa 30 Kapiteln, die in Figuren oder Geschichten ihre Schnittstellen haben und letztlich alles als Gefüge offenlegen. Denn Handeln hat Auswirkungen: "Alles dreht sich um die Frage, warum Menschen tun, was sie tun!" Im Klappentext ist das Buch mit dem Titel "Raw" als gesellschaftliche Momentaufnahme formuliert, "böse, verstörend und anstößig. Und so ehrlich, dass es wehtut."

Ein echter Zerbolesch also — der auch für die Präsentation in die Rap-Kiste greift: Pre-Listening-Release-Lesung lautet das Motto heute Abend, wenn der Autor ab 20 Uhr "Raw" erzählend und lesend vorstellt. Der Eintritt im Café Hutmacher in Utopiastadt ist frei wählbar, das Buch ist dann zwei Tage vor Veröffentlichung für zwölf Euro zu haben.

Am Montag (22. Oktober 2018) bringt der Berliner Verlag Periplaneta das 160-Seiten-Werk auf den Markt.