2.000 Euro Preisgeld Deutscher Nachbarschaftspreis: „Utopiastadt“ siegt in NRW

Wuppertal · Die Wuppertaler „Utopiastadt“ ist NRW-Landessieger beim Deutschen Nachbarschaftspreis 2020. Sie setzte sich aus mehr als 900 Bewerbungen gegen 106 nominierte Projekte durch und ist damit weiter im Rennen um den Bundespreis. Als Landessieger erhält die „Utopistadt“ ein Preisgeld von 2.000 Euro.

Jubel bei den Macherinnen und Machern der „Utopiastadt.

Foto: Wolf Sondermann

„Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung, das Preisgeld und ganz besonders über die Anerkennung unserer Arbeit in und für Nachbarschaft und Quartier“, so der „Utopiastadt“-Vorstandsvorsitzende David J. Becher. Lena Wiewell, Mitglied der Landesjury Nordrhein-Westfalen: „Hier wird Zukunft und Stadt vereinbart und nebenbei auch noch darüber geforscht - besser kann es nicht sein! Hier arbeiten und leben Politik, Wissenschaft, Kreativwirtschaft, Handwerk uvm. miteinander - das ist für mich gelebte Demokratie und ein Vorbild für Interdisziplinarität.” Die Landessieger gehen nun ins Rennen um die drei Bundespreise, die am 10. November in einer Online-Preisverleihung verkündet werden.

„Die ,Utopiastadt‘ in Wuppertal ist ein Ort, der es der Nachbarschaft ermöglicht, der Fantasie freien Lauf zu lassen und diese auch umzusetzen. Im seit 2011 von den Utopistinnen und Utopisten bevölkerten historischen Bahnhof Mirke ist Platz für Konzerte, kostenfreien Radverleih, urbane Gartenarbeit und neue Mobilitätsprojekte. Eine große Holzwerkstatt mit Lasercutter und 3D-Drucker steht allen Nachbarinnen und Nachbarn ebenso zur Verfügung wie Freifunk-Router“, heißt es in der Projektbeschreibung. „In ,Utopiastadt“‘wird gemeinsam gedacht, gelacht, gewerkelt und an einer neuen Zukunft gesponnen, an der alle aktiv mitwirken dürfen und können. Mittlerweile gehört zu der ,Utopiastadt‘ auch ein eigener Campus mit 35.000 Quadratmeter Außenfläche. In der Corona-Krise musste das ,Café Hutmacher‘, Herzstück der utopischen Nachbarschaft, zunächst schließen, sämtliche Vermietungen und das gesamte Kulturprogramm mussten ausgesetzt werden. Unklar bleibt weiterhin, ob der Sanierungsplan auch wirklich eingehalten werden kann.“