Gut vorbereitet in die Niederlande Andere Länder, andere Sitten. Gut vorbereitet in die Niederlande

Von Wuppertal nach Amsterdam sind es etwa 250 Kilometer. Je nach Fahrtstrecke und nach dem anvisierten Ziel bedeutet das eine Fahrzeit von zweieinhalb bis drei Stunden, um die Hauptstadt der Niederlande zu erreichen.

Abbildung 1: Venlo liegt gerade einmal 100 Kilometer von Wuppertal entfernt. Doch dort, in den Niederlanden, gelten andere Regeln, die nicht alle Urlauber kennen.

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Deutlich weniger weit ist es für all jene, die nur einen Tages- oder Wochenendausflug nach Holland wagen und schon direkt hinter der deutsch-holländischen Grenze Halt machen. Nach Arnhem beispielsweise sind es nur etwa 150 Kilometer, die binnen knapp zwei Stunden mit dem Auto zurückgelegt werden könnten. Nach Venlo sind es gerade einmal 100 Kilometer. Binnen einer Stunde ist also das deutsche Nachbarland Holland zum Greifen nah. Welche Spielregeln hinter der Grenze gelten, zeigt dieser Beitrag.

Diese Regelungen gelten aufgrund der Corona-Pandemie in den Niederlanden

Unabhängig von den aktuellsten Reisehinweisen, die das Auswärtige Amt regelmäßig online publiziert, hat auch die Deutsch-Niederländische Handelskammer Grundregeln zum richtigen Verhalten während der Pandemie veröffentlicht.

- Grundsätzlich gilt beispielsweise das Abstandsgebot von 1,5 Metern. Da die Niederländer sich schon vor längerer Zeit von der Shake-Hands-Begrüßungsformel abgewandt haben, ist das Abstand halten hier auch weit weniger dramatisch als im förmlichen Deutschland.

- In Taxis, Bussen, Zügen und Bahnen gilt eine Maskenpflicht ab 13 Jahren. In Geschäften wird das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung lediglich empfohlen; Pflicht ist es aktuell nicht.

- Zuhause gilt eine „Gast-Grenze“ von drei Personen (Erwachsene oder Jugendliche). Achtung: Uneingeladen eine Person privat zu besuchen, wird in den Niederlanden nicht gerne gesehen.

- Mit einer Erlaubnis der regionalen Behörden ist es erlaubt, Veranstaltungen mit 30 Personen in Innenräumen und mit 40 Personen im Außenbereich abzuhalten. Zum Vergleich: In Wuppertal gilt die Anzeigepflicht für private Feiern.

- Wer in ein Restaurant möchte, muss vorab einen Platz reservieren, seine Kontaktdaten hinterlassen und bis um 22 Uhr wieder den Heimweg antreten. Der Self-Service, der vor allem in Pubs galt, wird aktuell nur selten praktiziert.

Wichtig: Würden die Niederlande als Risikogebiet eingestuft werden, können Reiserückkehrer nach Wuppertal künftig ein Online-Formular nutzen, um sich beim Gesundheitsamt zu melden.

Diese Regelungen gelten in holländischen Coffeeshops

Abbildung 2: Amsterdam ist bekannt für seine Coffeeshops. Doch viele Touristen wissen nicht, wie sie sich dort benehmen sollten.

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Viele Touristen pilgern auch deswegen nach Holland, um einmal Gast in einem echten holländischen Coffeeshop sein zu dürfen. Doch was ist beispielsweise in einem Amsterdamer Coffeeshop eigentlich erlaubt? Zunächst einmal müssen diejenigen, die auf der Suche nach einem „echten“ Coffeeshop sind, diesen auch finden, denn: Selbst wenn ein großes Schild vor dem Eingang darauf hinweist, dass sich hinter der Tür ein „Coffeeshop“ befindet, könnte immer noch die wörtliche Bezeichnung gemeint sein – für einen Coffeeshop, in dem es Kaffee gibt.

Tipp: Ein weiß-grünes Schild zeigt an, dass es sich um einen Coffeeshop handelt, in dem Cannabis erlaubt sind. Wer einen „echten“ Amsterdamer Coffeeshop gefunden hat, muss sich dort auch so benehmen, wie es die Holländer selbst tun:

- Ruhiges Verhalten ist hier an der Tagesordnung. Auch das Warten bis man als Kunde an der Reihe ist, gehört hier dazu.

- Geordert werden sollte zumindest etwas zu trinken; allerdings steht in einem holländischen Coffeeshop kein Alkohol auf der Karte.

- Wer nicht nur das Coffeeshop-Flair erleben möchte, sondern sich dorthin begibt, um Marihuana zu rauchen, darf dort gekauftes Marihuana auch wirklich nur dort rauchen. Auf der Straße würde hingegen ein Bußgeld winken.

Maßgeblich für den Drogenkonsum im Coffeeshop ist das sogenannte Gedoogbeleid. Dahinter verbirgt sich die sogenannte Duldungspolitik. Das heißt: Besitz und Konsum von Drogen sind eigentlich auch in Holland untersagt, werden aber in Coffeeshops geduldet.

Holländer und Niederländer sind keine Synonyme

Was die Wenigsten wissen, die erstmals in die Niederlande reisen, ist der kleine, aber feine Unterschied zwischen der Bezeichnung als Niederländer und als Holländer. Die beiden Begriffe sind keine Synonyme. Holländer leben in Zuid-Holland oder in Noord-Holland, also in zwei ganz bestimmten Provinzen in den Niederlanden. Wenn es also zum Gespräch mit einem Niederländer kommt (und die Menschen dort unterhalten sich sehr gerne – beispielsweise auf Deutsch oder auf Englisch), sollte der Fauxpas vermieden werden, von „Holländern“ zu sprechen. Stattdessen können private Themen besprochen werden. Themen wie Fußball, Geschichte (der Zweite Weltkrieg) und das niederländische Königshaus sind hingegen tabu.

Um ein Gespräch zu starten, gebietet es die Höflichkeit, die Konversation auf Niederländisch zu starten. Dann ist es natürlich erlaubt, auf Deutsch oder Englisch umzuschwenken, wenn die niederländischen Sprachkenntnisse nicht über ein „Hallo, ik heet Steffi. Hoe heet jij?“ hinausgehen, was im Übrigen heißt: „Hallo, ich heiße Steffi. Wie heißen Sie?“

Weitere wichtige Vokabeln für eine Reise in die Niederlande könnten auch diese sein:

- Begrüßungsformeln: „Goedemorgen“ (= „Guten Morgen“) wird bis mittags als Begrüßungsformel verwendet. „Goedemiddag“ (= „Guten Tag“) wird ab mittags als Begrüßungsformel verwendet. „Goedenavond“ heißt „Guten Abend“. „Goedendag“ heißt „Guten Tag“ und kann den ganzen Tag über verwendet werden.

Abschiedsformeln: „Dag“ wird als informelles „Tschüss“ verwendet, „tot ziens“ ist formeller und heißt „Auf Wiedersehen“. „Tot snel“ heißt übersetzt „bis bald“, „tot straks“ heißt „bis später“.