Blog mit viel Resonanz Dina Timmler: „Spielplätze sind echte Alleskönner“

Wuppertal · Ein Kind bedeutet einen Eintritt in eine neue Welt. Ein Kontinent in diesem großen Unbekannten sind Spielplätze. Dina Timmler hat mit ihrem zweijährigen Sohn bereits einige davon erkundet. Auf Instagram bereitet sie ihre Erfahrungsberichte für andere Eltern auf. Rundschau-Redakteurin Nina Bossy spricht mit der Spielplatz-Bloggerin über Spieltürme, Nestschaukeln und den großen Wert vom Spiel unter freiem Himmel.

Dina Timmler (33) und Sohn Maxim (2) auf dem Katernberger Spielplatz an der Ecke Kruppstraße und Boschstraße.

Foto: Simone Bahrmann

Rundschau: Ihre Instagram-Seite heißt „spielplatz_tal“. Wie viele Spielplätze haben Sie und Ihr Sohn in Wuppertal bereits besucht?

Timmler: „Für den Blog habe ich mir im vergangenem Jahr 28 Spielplätze angeschaut. Aber ich betreibe die Seite ja nicht alleine, auch meine Leserinnen und Leser schicken mir ihre Erfahrungsberichte. So sind insgesamt 57 Spielplatz-Posts zusammengekommen.“

Rundschau: Es gibt eine Auflistung der städtischen Spielplätze. Warum reicht diese Liste nicht?

Timmler: „Genau, es gibt auf der Homepage der Stadt eine Liste aller Spielflächen. Aber es ist eben nur eine Liste, Informationen über die Spielgeräte sind dort nicht zu finden. Und wenn man über Google Maps Spielplätze sucht, sind sie oft nicht richtig verortet. Diese fehlenden Infos möchte ich auf der Instagram-Seite zusammentragen. Damit alle den richtigen Spielplatz für ihre Kinder ausfindig machen können.“

Rundschau: Ihre Beschreibungen sind sehr informativ und nicht bewertend. Warum haben Sie sich bewusst gegen Rankings entschieden?

Timmler: „Jede Familie hat ja ihre eigenen Bedürfnisse. Ein Spielplatz, der für ein Kind unter drei Jahren nicht viel zu bieten hat, kann Schulkindern viel Freude bringen. Deshalb gebe ich keine Bewertung ab, sondern zähle nur die Merkmale auf. Gibt es eine Kleinkindschaukel? Sind Tischtennisplatten vorhanden? Ich schreibe aber auch eindeutige Mängel auf. Wenn auf einem Spielplatz die Schaukel fehlt, erfahren das meine Leser.“

Rundschau: Seit einem Jahr sind sie mit dem Blog aktiv. Was ist Ihr Eindruck – sind Wuppertals Spielplätze in einem guten Zustand? Was sind ihre Stärken und was fehlt bisher?

Timmler: „Insgesamt haben wir eine große Auswahl an Spielplätzen. Der Zustand ist jedoch sehr unterschiedlich. Einige Spielplätze sind leider in die Jahre gekommen und haben kleinere bis größere Mängel. Es gibt Spielplätze, bei denen anscheinend ein Reparaturstau herrscht. In einigen Teilen von Wuppertal fehlen barrierefreie Zugänge und Spielmöglichkeiten. Dahingegen bieten die neuen oder modernisierten Spielplätze vielfältige und außergewöhnliche Angebote.“

Rundschau: Instagram lebt von einem Miteinander. Wie sind die Reaktionen, die Sie auf Ihren Blog bekommen?

Timmler: „Sehr gut. Er lebt wirklich von dem aktiven Austausch. Die Menschen schreiben, teilen ihre Erfahrungen und helfen dabei, die Beiträge aktuell zu halten.“

Rundschau: Warum haben Spielplätze in Ihrer Elternschaft eine so große Bedeutung?

Timmler: „Spielplätze sind echte Alleskönner. Sie sind Treffpunkt in Nachbarschaften, Orte der Begegnung und des Austauschs. Für die Entwicklung der Kinder sind sie unheimlich wertvoll. Sie lernen dort Grenzen zu erkennen und gegebenenfalls zu überwinden, sich motorisch und körperlich weiterzuentwickeln. Die soziale Kompetenz wird auch gefördert. Teilen lernen, das geht doch am besten im Sandkasten.“

Rundschau: Ganz subjektiv: Welcher Spielplatz gefällt Ihnen in Wuppertal am besten?

Timmler: „Der Spielplatz im Nordpark. Dort kommen die ganz Kleinen auf ihre Kosten, genauso wie ältere Kinder. Die Kinder können klettern, haben einen großen Sandkasten und Platz zum Bobbycarfahren. Dazu kommt das Wildgehege, das den Ausflug wirklich abrundet.“