Bergische Uni DAAD-Preis für libanesischen Studenten
Wuppertal · Den Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender an der Bergischen Universität Wuppertal erhält in diesem Jahr Nabil Bou-Jaoude. Der Libanese ist seit März 2019 Doktorand der Philosophie an der Wuppertaler Hochschule.
Nabil Bou-Jaoude befasst sich in seiner Doktorarbeit in der Phänomenologie mit Identität und ihrem Verhältnis zur Alterität. Hier setzt er sich vor allem mit der postkolonialen Theorie und dem Denken Emmanuel Levinas auseinander. Nominiert wurde Bou-Jaoude von Prof. Dr. Alexander Schnell, der seine Doktorarbeit wissenschaftlich betreut.
Neben seinen akademischen Leistungen beeindruckte der Preisträger die Jury auch mit seinem gesellschaftlichen Engagement. Seit Oktober 2019 ist er Mitglied im Menschenrechte-Chor des Kulturzentrums „die börse“. „Er ist nicht nur ein hervorragender Sänger, sondern vor allem ein begeisterter Song-Schreiber. Insbesondere durch seine persönlichen Erfahrungen aus dem Libanon und Nigeria (wo er zehn Jahre lang lebte), erweitert er das Blickfeld des Chores und treibt die kritischen Diskussionen rund um die Menschenrechte weiter voran“, so Prof. Schnell. Seit Juni engagiert sich Nabil Bou-Jaoude zudem in einem Filmprojekt des Medienprojekts Wuppertal, das sich gezielt gegen Rassismus einsetzt.
„Nabil Bou-Jaoude ist durch die Corona-Krise betroffen, da er seinen Nebenjob als Nachhilfe-Lehrer kaum mehr ausüben kann. Seine akademische Arbeit unter Existenzängsten bewerkstelligen zu müssen, ist für ihn sehr belastend. Trotz dieser Rahmenbedingungen bleibt er motiviert und optimistisch, seine persönliche und intellektuelle Stärke ist in vielerlei Hinsicht vorbildlich“, heißt es in der Begründung der Jury.
Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert den internationalen Austausch von Studierenden wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und unterstützt Akademikerinnen und Akademiker im In- und Ausland. Der DAAD-Preis wird seit mehr als zehn Jahren an ausländische Studierende vergeben, die sich „durch besondere akademische Leistungen und bemerkenswertes gesellschaftliches oder interkulturelles Engagement“ auszeichnen.