Gesetzentwurf Lindh: Mehr Frauen in Führungspositionen

Wuppertal / Berlin · Der Wuppertaler SPD-Bundestagsabgeordnete Helge Lindh begrüßt die Einigung der koalitionsinternen Arbeitsgruppe über die Verabschiedung des zweiten Führungspositionen-Gesetzes noch in dieser Legislaturperiode. Nach monatelangem Streit um wirksamere Quoten-Regelungen sei die Union letztlich überzeugt worden.

Helge Lindh (SPD).

Foto: Christoph Busse

Das hartnäckige Handeln der sozialdemokratisch geführten Ministerien habe sich am Ende ausgezählt. Das neue Gesetz sei ein wichtiger Meilenstein für mehr Gleichberechtigung in der Wirtschaft. Über die Umsetzung und Auswirkungen für örtliche Unternehmen wird der Bundestagsabgeordnete zudem zeitnah zu einem Treffen mit Wuppertaler Führungskräften einladen.

Lindh: „Allen Selbstverpflichtungen der großen DAX-Konzerne zum Trotz hat sich bis zuletzt kaum etwas bewegt in Sachen Gleichstellung und Frauenförderung in Spitzenpositionen. Wenn große, führende Unternehmen mit Vorbildcharakter sich eine Zielquote für Frauen in Vorständen und Aufsichtsräten von null Prozent geben und damit dem Ziel der gesetzlichen Vorgaben aktiv widersprechen, ist staatliches Handeln gefragt. Dem kommen wir mit dem zweiten Führungspositionen-Gesetz, erarbeitet von Franziska Giffey und Christine Lambrecht, nun nach“

Es würden „klare Regeln“ geschaffen, so der Sozialdemokrat: „In Vorständen börsennotierter und paritätisch mitbestimmter Unternehmen mit mehr als drei Mitgliedern muss nach dem Gesetzentwurf künftig ein Mitglied eine Frau sein. In Unternehmen mit Bundesbeteiligung und öffentlichen Unternehmen gelten dann ebenfalls feste Quoten. Scheinquoten und Ausreden können dann nicht mehr geltend gemacht werden. Das Gesetz stärkt damit auch das freiwillige Engagement von Unternehmerinnen, Gründerinnen und Managerinnen in Wuppertal. Den wichtigen Initiativen wird damit ein klares politisches Bekenntnis zur Seite gestellt.“

Der Gesetzentwurf sei ein Signal, so Lindh: „Unternehmen müssen mehr als zuvor in die Förderung ihres weiblichen Angestellten investieren. Die Quote nützt dabei nicht nur den Top-Positionen, sondern wird in das gesamte Unternehmen wirken. Das ist längst überfällig und muss flankiert werden mit Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dass der Wirtschaftsflügel der Union reflexartig Schäden für die Wirtschaft ahnt, zeigt nicht weniger als dessen antiquierte Vorstellung berufstätiger Frauen.“