Bergische Uni 180.000 Euro für Forschung zu „Sharing Economy“
Wuppertal · Sharing Economy bezeichnet das gemeinschaftliche Nutzen von Gütern, etwa durch Teilen, Tauschen, Leihen, Mieten oder Schenken. Wie Angebot und Nachfrage in der Sharing Economy optimiert werden können, darüber forscht Dr. Dirk Briskorn, Professor für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Produktion und Logistik, an der Bergischen Universität Wuppertal. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Projekt mit rund 180.000 Euro.
In dem Projekt „Koordination von Angebot und Nachfrage in der Sharing Economy“ sollen Optimierungsansätze entwickelt werden, die aus der Sicht eines Verleihers von Geräten, z.B. PKW oder E-Scooter, oder eines Anbieters von Dienstleistungen über die Erfüllung von Nachfragen entscheiden. „Dabei sollen die Ressourcen möglichst effizient und nachhaltig genutzt werden. Neben einer hohen Effizienz soll auch eine hohe Robustheit erreicht werden, um die Zuordnungen z.B. gegen Veränderungen in der Nachfrage oder egoistisches Handeln der Nachfragerinnen und Nachfrager abzusichern“, erklärt Dirk Briskorn.
In der Sharing Economy sei das zentrale Optimierungsproblem die Zuordnung von Ressourcen zu Nachfragen. „Dabei wird häufig lediglich geprüft, ob eine neu eintreffende Nachfrage, wie z.B. eine Buchungsanfrage, erfüllt werden kann. Falls es möglich ist, wird sie auch erfüllt. Dabei wird aber vernachlässigt, dass die Ressource dabei ungünstig blockiert werden kann und so die Erfüllung von mehreren später eintreffenden Nachfragen verhindert wird“, so Briskorn. Dies sei weder im ökonomischen Interesse des Anbieters noch im Sinne des Gemeinwohls, da Ressourcen ineffizient genutzt würden. Die meisten Plattformen ermöglichen, Anfragen elektronisch zu stellen (die meisten beschränken sich sogar darauf), sodass Daten für eine automatische Entscheidungsunterstützung vorliegen. In Rahmen dieses Forschungsprojekts werden verschiedene Optimierungsansätze entwickelt, angewendet und analysiert.