Kommentar zur Hallenproblematik des BHC Arena statt FOC - warum nicht?
Wuppertal · Wer erinnert sich nicht an den legendären Auftritt von Dr. Johannes Slawig im Herbst 2017? Öffentlichkeitswirksam hatte sich der Wuppertaler Kämmerer mit einem Vorschlaghammer in den Räumen der ehemaligen Bundesbahndirektion den Fotografen gestellt und damit symbolisiert: Seht her, es geht bald los mit dem Bau des "Factory Outlet Centers" (FOC)!
Wer erinnert sich nicht an den legendären Auftritt von Dr. Johannes Slawig im Herbst 2017? Öffentlichkeitswirksam hatte sich der Wuppertaler Kämmerer mit einem Vorschlaghammer in den Räumen der ehemaligen Bundesbahndirektion den Fotografen gestellt und damit symbolisiert: Seht her, es geht bald los mit dem Bau des "Factory Outlet Centers" (FOC)!
Inzwischen ist die Euphorie längst verflogen. Der Investor, die Clees-Gruppe, schweigt. Und es mehren sich die Stimmen, endlich den juristischen "Nur-Wuppertal-darf-als-Oberstadt-sowas haben"-Streit mit Remscheid, das in der Lenneper gemeinsam mit der erfahrenen "McArthurGlen Group" ein "Designer Outlet Center" (DOC) errichten will, zu beenden. Zumal die Nachbarstadt mit ihrem Vorhaben viel eher am Start war. Zugleich hat der Handball-Bundesligist Bergischer HC nun verkündet, dass er seine neue Multifunktionsarena nicht am Piepersberg in der Nähe des Vohwinkeler Westrings bauen kann, weil dort eine notwendige Grundstücksfläche nicht zur Verfügung steht. Könnte man da nicht einfach ...?
In der Tat ist der Gedanke, die Arena auf dem Areal des ehemaligen Briefverteilzentrums an der Elberfelder Weststraße zu errichten, reizvoll. Platz genug ist dort, wo eigentlich das FOC-Parkhaus entstehen soll, auf jeden Fall genug. Die Rittal-Arena in Wetzlar steht auf einer Fläche von 100x100 Quadratmetern, an der Weststraße sind es 100x200. Und der Bereich ist mit Bahn, Schwebebahn, Bus und Auto gut zu erreichen.
Dass der BHC eine neue Halle braucht, ist unzweifelhaft. Die Solinger Klingenhalle und die Wuppertaler Uni-Halle entsprechen längst nicht mehr den Anforderungen, die der Profi-Handball und vor allem die notwendigen Sponsoren stellen. Das sehr karge bergische Feld der Sport-Großsponsoren hat der BHC (zugegebenermaßen mit beachtlichem Erfolg) beackert. Wesentliche Steigerungen sind nur noch dann möglich, wenn man entsprechende Angebote präsentieren kann.
Und nicht zu vergessen: Im gesamtem bergischen Städtedreieck gibt es keine einzige Stätte, in der beispielsweise Konzerte mit mehr als 5.000 Besuchern stattfinden können. Das ist für die Region und auch für die Einwohner ziemlich betrüblich.
Dass eine Arena im Herzen einer Stadt funktioniert, ist andernorts kein Geheimnis. Die Lanxess-Arena in Köln lässt grüßen. Es ist zumindest einen Versuch wert, die Gedankenspiele über die Weststraße fortzuführen. Damit würden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Und die, die ihr "Oberstadt"-Brunftgehabe weiter fortführen möchten, hätten dann wirklich einen Grund, der Welt etwas Besonderes zu verkünden.