Abzocke ADAC warnt vor Fake-Angeboten bei Ferienwohnungen
Wuppertal · Mit sinkenden Corona-Infektionen und zunehmender Impfquote lockern viele europäische Länder ihre Einreise-Beschränkungen. Besonders die Nachfrage nach Campingplätzen und Ferienwohnungen für den Sommerurlaub steigt. Das ruft auch den ein oder anderen Betrüger auf den Plan. Diese nutzen die wiederkehrende Reiselust aus und inserieren im Internet Fake-Angebote. Der ADAC Nordrhein warnt daher vor falschen Ferienhäusern und -wohnungen im Netz und rät, vor einer Buchung unbedingt genauer hinzuschauen.
„Im Internet werden leider mit schönen Fotos und günstigen Preisen auch Ferienwohnungen angeboten, die gar nicht existieren. Urlauber, die darauf reinfallen, stehen nach der Anreise vor leeren Grundstücken oder falschen Adressen. Manchmal werden auch Objekte doppelt vermietet“, sagt Verbraucherschützerin Gabriele Schön vom ADAC Nordrhein.
Die Betrüger agieren häufig aus dem europäischen Ausland. Mit gefälschten Privatanzeigen auf bekannten Portalen (z.B. Airbnb, eBay Kleinanzeigen, FeWo-direkt, Casamundo) oder eigenen Webseiten versuchen sie, Urlauber in die Falle zu locken. Wer auf ein Fake-Angebot hereingefallen ist, sollte schnellstmöglich Polizei und Plattformbetreiber informieren sowie Kontakt zu seiner Bank aufnehmen, wenn bereits Geld per Kreditkarte oder Lastschrift bezahlt wurde. Eine kostenlose juristische Erstberatung erhalten Mitglieder beim ADAC Nordrhein telefonisch unter 0221 / 472747 (Montag bis Freitag, 8 bis 18 Uhr) oder per Mail an verbraucherschutz@nrh.adac.de
So lassen sich Betrugsversuche schon leicht erkennen: Ist die Miete ungewöhnlich günstig, sollte man skeptisch werden. Ebenso, wenn nur eine E-Mail-Adresse angegeben ist und Name, Anschrift und Telefonnummer des Vermieters und eine detaillierte Beschreibung des Mietobjekts fehlen. Häufig verlangen Betrüger auch, dass außerhalb der Buchungsplattform kommuniziert wird und der gesamte Mietpreis im Voraus überwiesen werden soll. Die Zahlung soll dann meist per Überweisung oder über Bargeldtransferdienste wie Western Union oder Money Gram erfolgen.
„Wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte, bucht seine Ferienwohnung lieber bei einem renommierten Anbieter. Diese haben die angebotenen Objekte selbst geprüft“, empfiehlt ADAC-Verbraucherschützerin Schön. Zudem würden Vermieter, die dort ihre Wohnungen mehrfach vermieten, sofort aus dem Angebot der Anbieter gestrichen.
Mit diesen Tipps vom ADAC Nordrhein wappnen Sie sich vor Fake-Angeboten bei Ferienhäusern und -wohnungen im Netz:
- Wählen Sie einen seriösen Anbieter aus. Prüfen Sie dazu das Impressum der Webseite auf Namen, Telefonnummer und Anschrift und schauen Sie sich die Bewertungen anderer Urlauber an.
- Bei Buchungen im Internet und direkt beim Vermieter besteht die Gefahr, dass ausländisches Mietrecht gilt. Deshalb besser bei einheimischen Veranstaltern buchen. Prüfen Sie die AGBs. Wenn möglich sollte deutsches Mietrecht und ein Gerichtsstand in Deutschland vereinbart werden.
- Lassen Sie sich alles schriftlich geben. Wirklich abgesichert ist nur, wer eine detaillierte Beschreibung besitzt. Speichern Sie die Beschreibung ab oder drucken Sie sie aus.
- Achten Sie darauf, dass die Gesamtgröße in Quadratmetern, Anzahl der Zimmer und Betten (auch Art), Lage, Entfernung zum Strand und Einkaufsmöglichkeiten genau angegeben sind.
- Lassen Sie sich auch den Endpreis für die vereinbarte Personenzahl samt Kindern bestätigen. Auch die Höhe der Kaution und die Kosten bei Reiserücktritt sollten genau festgelegt sein.
- Prüfen Sie über das Internet (zum Beispiel Google Earth), ob es die Immobilie wirklich gibt.
- Bei der Buchung sollte zudem nur eine angemessene Anzahlung (meist etwa 20 Prozent) fällig werden. Auf keinen Fall direkt den kompletten Betrag überweisen.