Medienprojekt Wuppertal auf „Medienradar“ 40 Filminterviews von Wuppertaler Schülerinnen und Schülern

Wuppertal · In den vergangenen Wochen hat das Medienprojekt Wuppertal 40 ausführliche Interviews zum Thema Mediennutzung mit Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule Else-Lasker-Schüler, des Ganztagsgymnasiums Johannes Rau, des Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasiums und der Gesamtschule Langerfeld produziert. Sie werden nun auf der neuen Multimedia-Plattform „Medienradar“ publiziert.

Medienprojekt-Mitarbeiter Daniel Hermann bei Dreharbeiten mit Jugendlichen (Symbolbild).

Foto: Medienprojekt Wuppertal

Das Fachportal ist ein medienpädagogisches Angebot für Schule und Jugendarbeit der FSF (Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen), in Kooperation mit der Katholischen Hochschule Mainz, der FSM (Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter), dem JFF-Institut für Medienpädagogik mit Unterstützung durch die BPB (Bundeszentrale für politische Bildung).

Wie Heranwachsende Wirklichkeit und Normalität erleben und wie sie soziale Zusammenhänge bewerten, wird wesentlich auch durch Medien geprägt. In ihr Geschichtsbild und Politikverständnis fließen Eindrücke aus Dokumentationen, Spielfilmen oder Nachrichtensendungen ein. Die Verwendung von Sprache ist stark mit jugendkulturellen Trends und musikalischen Präferenzen verknüpft, die in Videoclips oder Magazinen aufgegriffen werden. Und was als gelungene Kommunikation, verbale Ausgrenzung oder Diskriminierung wahrgenommen wird, hängt ganz erheblich mit medial vermittelter Kommunikation in Talkshows, Podcasts oder in sozialen Medien zusammen.

Die Medien präsentieren die verschiedensten, teils widersprüchlichen Werthaltungen. Es bleibt den Nutzerinnen und Nutzern überlassen, aus der Vielfalt auszuwählen, Eindrücke zu ordnen und in ihr eigenes Wertesystem zu integrieren. Diese Reflexionskompetenz, die Fähigkeit mediale Einflüsse wahrzunehmen und auf Wahrheitsgehalt und Plausibilität hin zu überprüfen, wird im so genannten postfaktischen Zeitalter der Fake News immer wichtiger.

Für Bildungszusammenhänge bedeutet das: Aktuelle Medienthemen und die dahinterstehenden Wertfragen müssen stärker einbezogen werden. Wesentlich ist dabei, zur Reflexion von Inhalten anzuregen und Ordnung und Orientierung anzubieten. Die Multimedia-Plattform „Medienradar“ will Lehrende darin unterstützen.