Entscheidung im November Deutscher Multimediapreis: Kurzfilme aus Wuppertal nominiert
Wuppertal · Junge Menschen auch aus Wuppertal haben ihre persönlichen Erfahrungen während des Lockdowns in Videotagebüchern geschildert. Die Macherinnen und Macher der „Corona Diaries“ dürfen nun auf eine der 15 Auszeichnungen beim bundesweiten Deutschen Multimediapreis „mb21“ hoffen.
Straßen und Regale, keine Schule, keine Treffen mit Freunden: Normaler Alltag ist plötzlich nicht mehr möglich. Während des Corona-Lockdowns erlebten junge Menschen eine zuvor nicht gekannte Form der Isolation. In Wuppertal und Umgebung haben über 30 Jugendliche die Leere mit Bildern gefüllt. Ihre Videotagebücher gewähren den Zuschauerinnen und Zuschauer Einblicke in ihre Familien, Gefühle und Ängste. Dabei entwickeln sich Hoffnungen und Perspektiven aus der Abgeschiedenheit.
Das Medienprojekt Wuppertal hat das Projekt medienpädagogisch begleitet, vor allem aber die Teilnehmenden miteinander vernetzt. Die jungen Frauen und Männer nehmen so in den Filmen aufeinander Bezug, arbeiten gemeinsame Aspekte heraus und entwickeln sogar eine Gruppendynamik. All das wurde selbstverständlich digital und auf Distanz abgewickelt. Die „Corona Diaries“ erzählen vom Lockdown aus junger Perspektive. „Die Filmbeiträge sind authentisch, zeitgemäß und mutig und kommen ohne die sonst übliche Selbstdarstellung der Protagonisten aus“, begründet die Wettbewerbs-Jury die Nominierung zu einem der Preise im Gesamtwert von 11.000 Euro.
Welche Auszeichnung die Filmemacherinnen und -macher erhalten, erfahren die Jugendlichen erst bei der Preisverleihung am 14. November ab 18 Uhr. In diesem Jahr findet sie zum ersten Mal online statt und wird als Live-Stream im Internet ausgestrahlt. Auch das Programm des Medienfestivals, das am 14. und 15. November in Dresden stattfinden sollte, wird aufgrund der Corona-Pandemie ins Netz verlegt.
„Wir werden auch in diesem Jahr allen Gewinnerinnen und Gewinner die Möglichkeit geben, ihre ausgezeichneten Projekte einem breiten Publikum vorzustellen. Zusätzlich wird es ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Indie Game-Forum, Workshops und Panels geben“, verspricht Hannes Güntherodt, Projektleiter des Wettbewerbs beim Medienkulturzentrum Dresden. „Wir freuen uns, das Medienfestival damit auch für die Besucherinnen und Besucher öffnen zu können, die bislang nicht die Möglichkeit hatten, vor Ort in Dresden dabei zu sein“, ergänzt Thomas Hartmann, Projektleiter beim deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrum. Detaillierte Informationen zum Programm des Medienfestivals werden Ende Oktober auf der Website des Wettbewerbs veröffentlicht.
Der Deutsche Multimediapreis mb21 wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie der Landeshauptstadt Dresden gefördert. Veranstalter sind das Deutsche Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF) sowie das Medienkulturzentrum Dresden.