Zu viel Zentralismus

Betr.: Einwohnermeldeamt

Der demokratische Zentralismus in Wuppertals Verwaltung führt nicht nur beim Einwohnermeldeamt zu schwer vermittelbaren Zuständen. Auch die Zentralisierung der städtischen Informationstechnik treibt Blüten: So wurde die Einführung von Windows 7 in der Stadtbibliothek erst vor wenigen Monaten abgeschlossen — aktuell ist Windows 10. Wie man das für seine leichte Bedien- und Administrierbarkeit bekannte Linux-System "Ubuntu" mittels Administratoreneingriffen unbrauchbar machen kann, wird an den Benutzerarbeitsplätzen im gleichen Hause eindrucksvoll demonstriert. Dabei ist es nicht so, dass notwendiges Wissen bei den Bibliothekaren nicht vorhanden wäre — allein, sie dürfen es nicht anwenden! Auch andere Zweige der Verwaltung werden zentralistisch am Zugriff auf moderne Handwerkzeuge gehindert, trotz vorhandener fachlicher Kompetenz.

Der Chef der Verwaltung ist also gefordert, die Strukturen den Fähigkeiten der Mitarbeiter und den Bedürfnissen der Bürger anzupassen, statt Fototermin-Aktionismus als Hospitant im Einwohnermeldeamt zu zelebrieren.

Arnim v. Herff, Schloßstraße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)