Unbedingt vernünftig

Betr.: "Schädigt das Ansehen des BUND", Leserbrief vom 9. März

Das Eintreten für eine möglichst friedliche Koexistenz von Mensch, Tier und Natur ist unbedingt als Ausdruck von großer Vernunft anzusehen.

Der uneingeschränkte Durchsetzungswille ausschließlich menschlicher Interessen, der fast immer mit der Zerstörung natürlicher Lebensräume einhergeht und damit die Lebensräume der wild lebenden Tiere immer mehr einengt, ist es ganz sicher nicht.

Es wäre unbedingt vernünftig gewesen, das ungestörte Überleben vor allem der Kammmolche auf dem Scharpenacken als Argument zu betrachten, von Bebauungsplänen abzusehen. Es wäre vernünftig gewesen, ein kleines Wäldchen auf Lichtscheid zu erhalten, anstatt es zur Ansiedlung eines weiteren Baumarktes vollständig zu vernichten. Es wäre vernünftig gewesen, sehr sorgfältig zu prüfen, wie viele Bäume zur Ansiedlung von Ikea gefällt werden müssen. Es ist unbedingt vernünftig, energisch für den Erhalt des Biotops Brackel in Cronenberg einzutreten, ebenso für den Erhalt der Kleinen Höhe.

Es ist zutiefst unvernünftig, die zunehmende globale ökologische Katastrophe zu beklagen, und gleichzeitig regional exakt die selben Fehler zu machen, die sie herbeigeführt haben. Der Schutz der Fledermäuse beim Bau der wunderbaren Nordbahntrasse hat nicht meinen Unwillen erregt.

Volker Brokop, Ringelstraße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)