Leserbrief „In Rostock war man schlau und realistisch“

Betr.: „BUGA ist kein Luxus“, Rundschau vom 14. Oktober 2023

Symbolbild.

Foto: Rundschau

Doch, ist sie, bei 1,6 Milliarden Euro Schulden! Keine guten Voraussetzungen für eine solche Veranstaltung, obwohl in der Tat eine Mehrheit der Bürgerschaft für sie stimmte. Aber – wenn es beim Bürgerbegehren nur circa ein Drittel der Wahlberechtigten zur Urne schafft und 3,6 Prozent den Unterschied machen, zeigt dies das erschütternd geringe Interesse der Leute an der Stadt, in der sie gemeldet sind. Überzeugung von etwas schaut anders aus …

Man hört und liest, dass es für viele städtische Aufgaben wenig Geld und kaum Personal gibt, auch nicht künftig. Das spüren die Bürger täglich, denn die städtische Infrastruktur ist schlecht ohne Hoffnung auf Besserung. Das wissen auch die Rathäusler. Wäre Wuppertals finanzieller Bundesgartenschauanteil, über Jahre gestreckt, nicht besser in der Mängelbeseitigung als in der Schaffung etwaiger neuer Schwierigkeiten angelegt? Ist wirklich eine Brücke von Berg zu Berg, für die selbstverständlich jede Menge Natur wird zerstört werden müssen, nötig? Bestimmt weiß das Frau Berendes.

Was auch heruntergespielt wird: das Transportproblem. Nur wenige Auswärtige reisen ohne Pkw an und werden in Staus festhängen. Die erwähnten Firmen und Supermärkte können es bestimmt kaum erwarten, ihre Parkplätze den Besuchern an Wochenenden zur Verfügung zu stellen. Vielleicht kommen diese sogar auch unter der Woche? Das Heer der Busse des Pendeldienstes, das im Schritttempo über die B 7 ins Zooviertel und nach Vohwinkel kriecht, mag man sich nicht vorstellen.

Auch in folgendem Punkt irrt Frau Berendes, Zitat: „… um Wuppertal nicht in die Abwärtsspirale geraten zu lassen“" Die Bürger wissen: In der ist Wuppertal schon angekommen!

In Rostock war man schlau und realistisch – und verzichtete auf Luxus.

Frank Khan

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