Leserbrief „Eine allgemeine Behinderung aller“
Betr.: E-Scooter-Verleih in Wuppertal
Zu der Frage „Mich würde interessieren, ob diese Leute, die sozusagen in der Sekunde, nachdem der erste E-Roller im Stadtgebiet aufgetaucht ist, anfangen zu mosern, gleich den Leuten sind, die ihr Kfz immer halbseitig auf dem Gehweg parken?“ möchte ich gerne Stellung nehmen.
Ja, ich habe gemosert, als ich dieses vielerorts gescheiterte E-Scooter-Projektes in Form eines mitten auf dem Gehweg abgestellten Scooters (Beidseitig) auf unseren Bürgersteigen gesehen habe. Die Idee hat am Anfang in anderen Städten mein Interesse geweckt, aber am Ende ist es einfach nur ein Objekt der Behinderung (Kinderwagen, Rollstuhlfahrer, Müllabfuhr, Fahrradfahrer, Autofahrer ...) und Opfer von Vandalismus betrunkener Jugendlicher.
Wenn die Leute, die ihn nutzen, ihn auch entsprechend so abstellen würden (2o ist dies überhaupt gestattet?), dass keiner behindert wird, könnte es eine nützliche Heimfahrt sein, wenn man sich das Taxi sparen wollte (zu welchem Zeitpunkt und Zustand werden diese wohl gerne gerufen?).
Diese Scooter tragen nicht zu einem positiven „futuristisch/modernen“ Stadtbild bei. Zudem halte ich sie für eine allgemeine Behinderung aller. Für eine Gefahr anderer bei leichtsinnigen Ideen (Trunkenheit/Fahren auf Gehwegen) halte ich Sie ebenfalls. Ich bin 28 Jahre alt und schwenke hier nicht meinen Krückstock bei dieser Betrachtung. Und um diese Frage abschließend zu beantworten, ich parke dort wo ausgewiesene Stellen für Pkw vorgesehen sind.
Wenn Sie dieses Projekt wirklich für sinnvoll halten, bin ich auf Gegenargumente gespannt. Ich wüsste nicht, was die „einfache Mobilität“ Einzelner mit den Nachteilen der Betroffenen aufwiegen könnte. Es gibt auch noch Fahrräder oder Scooter für den Privatbesitz, da ist dieses selbstsüchtige Verhalten aufgrund des Eigenbesitzes nicht zu beobachten.
Maik Pieper
● Leserbrief an die Wuppertaler Rundschau: redaktion@wuppertaler-rundschau.de
● Zu den Rundschau-Leserbriefen: hier klicken!