Leserbrief „Stadt und Umwelt sauber und intakt halten“

Wuppertal · Betr.: Aufruf zur Teilnahme am „Talputz“

Müll am Ehrenhain in Vohwinkel (Archivbild).

Foto: Achim Otto

Es ist eine schöne Idee und eine gute Sache, dass viele Bürger freiwillig und von sich aus die Stadt sauber machen. Leider hat auch diese Aktion einen bitteren Beigeschmack.

Es ist schon Jahrzehnte her und die meisten können sich nicht einmal daran erinnern, dass die Stadtverwaltung den Bürgern eine teure Dienstleistung namens „Straßenreinigung“ aufgezwungen hat. Bis zu diesem Zeitpunkt war jeder Hausbesitzer für die Reinigung der Straße vor seinem Haus verantwortlich und es wurde jeden Freitag „gekehrt“. Jetzt haben sich die Menschen daran gewöhnt, dass andere ihren Dreck wegräumen. Inzwischen ist die Stadt leider pleite und erfüllt ihre Aufgaben nicht mehr oder nur noch in Teilen.

Um diese Kosten zu sparen, könnten ja Menschen, die ohne Beschäftigung sind, aber bezahlt werden, mithelfen diese Aufgaben zu erledigen. Doch es ist ja „menschenunwürdig“, Leute, die alimentiert werden, zu einer sozialen Aufgabe zu verpflichten, obwohl die dadurch eine Wertschätzung erfahren könnten.

Dazu kommt, dass es scheinbar immer mehr Menschen in unserer Stadt gibt, denen alles egal ist oder sich gar nur auf einer Müllhalde wohlfühlen. Anstatt „tolle“ Aktionen wie den Wupperputz zu organisieren, sollten wir alle lieber unsere Mitmenschen dafür sensibilisieren, unsere Stadt und Umwelt sauber und intakt zu halten.

Eckhard Rinke

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