Leserbrief „Deutlich zu viel theoretisches Gerede“
Betr.: Städtisches Maßnahmenpaket für Elberfelder Innenstadt
Vielleicht fehlt mir der Über- und/oder der Weitblick. Aber was ich in diesem Artikel gelesen habe, lässt eine tatsächliche Verbesserung der Situation in der Elberfelder Innenstadt offenbar in abstrus weite Ferne rücken.
Da ist die Rede von einem „integrierten Handlungskonzept", von „ins Gespräch kommen", vom „Landesdenkmalschutzgesetz", von „denkmalrechtlichen Anforderungen in Bezug auf die Fundamente der ehemaligen Burg Elberfeld", von einer „früheren Friedhofsmauer", von einem „Projektsteuerer", von „Kommunikationsleistungen", von „Innenstadt-Magagement" und immerhin von einem „Kümmerer", von „Leerstandsbelebungen" und einem „Landesprogramm zur Entwicklung von Großimmobilien", von „Machbarkeitsstudien", von „Info-Punkten", von „Arbeitsgruppen", von „Umsetzungsstrategie" und so weiter.
Sicher ist: Ohne vernünftige Planung funktioniert keine Stadtentwicklung, aber hier scheint mir doch deutlich zu viel theoretisches Gerede vorzuliegen, welches einen tatsächlichen, baldigen und sichtbaren Fortschritt verhindert.
Soweit ich mich erinnere, war das ursprüngliche Ziel der Fertigstellung 2030 vor kurzem auf 2034 verschoben worden. Unglaublich! Was machen die den ganzen Tag? Noch mehr als zehn Jahre Baustelle? Wie viele Einzelhändler und Dienstleister werden bis dahin aufgegeben haben, weil die Kunden keine Lust haben, über schiefe Wege und Baustellenbrücken an Absperrungen vorbei in die Geschäfte zu gehen?
In völlig anderem Zusammenhang formulierte Kanzler Scholz kürzlich sehr treffend: „Wir müssen vom Reden ins Doing kommen". Das sollte bei den Verantwortlichen der Stadt Wuppertal auch in dieser Sache zeitnah ankommen.
Solange die Elberfelder City so unattraktiv ist, werde ich dort nicht mehr einkaufen. Ich kaufe nicht „am Amazonas“, aber bis dahin an Rhein und Ruhr. Selbst Duisburg ist derzeit attraktiver als Elberfeld...
Und von den monate- bis jahrelangen Bauverzögerungen am Röttgen, Raukamp, Unterdörnen oder der Beyenburger Straße will ich hier gar nicht reden.
Gerd-Thomas Hegemann
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