Rettung möglich?

Betr.: Tierheim, Rundschau vom 9. März

Mit Erstaunen habe ich die zum Teil negativen Aussagen im Artikel zur Schließung des Tierheimes und dem Kommentar von Frau Bartholomä zur Finanznot des Tierheimes lesen müssen. Als jahrzehntelanges aktives Mitglied des Tierschutzvereines frage ich mich, woher die Verfasserin ihre Informationen bezogen hat.

Sie können meines Erachtens nur von Leuten stammen, denen die eine oder andere Entscheidung beziehungsweise Maßnahme des Tierheimes nicht gefallen hat und die sich deshalb nun an ihm "rächen" wollen.

Unwahr ist die Behauptung, dass sich das Tierheim durch Sichtblenden abschottet. Diese Maßnahme geschah auf Druck der Nachbarschaft, um zu verhindern, dass die Hunde des Tierheimes bei den vorbeikommenden Spaziergängern anschlagen.

In beiden Beiträgen wird auch nicht die Frage beantwortet, warum der Tierschutzverein den Vertrag mit der Stadt zum 1. Januar 2013 gekündigt hat. Der wahre Grund lag alleine in der Tatsache, dass die jährlichen Finanzzuweisungen der Stadt in Höhe von 190.000 Euro einfach nicht ausreichen, um Fundtiere ordnungsgemäß aufzunehmen und zu versorgen.

Frau Bartholomä hatte ja selbst in einem Artikel vom 16. Januar 2013 die Finanznot des Tierheimes beklagt und in ihrem Kommentar vom gleichen Tag die Rechnung aufgemacht, dass zehn Prozent der jährlichen städtischen Hundesteuereinnahmen (3,2 Millionen Euro) die Probleme des Tierheimes auf einen Schlag lösen würden. Warum sie jetzt eine völlig andere Sicht der Dinge hat, bleibt mir ein Rätsel.

Ich hoffe jedenfalls sehr, dass das Tierheim — vielleicht unter Einschaltung von Herrn Mucke — doch noch gerettet werden kann. Denn für eine Großstadt ist es meines Erachtens ein Armutszeugnis, auf Tierheime kleinerer Nachbarstädte angewiesen zu sein.

Udo Zielke, Hermann-Ehlers-Straße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)