Die Polizeipräsidentin hält also eine Standpauke, aber nicht den Gesetzesbrechern, sondern denen, die sich davor legal schützen wollen. Das wird wohl sehr schlecht aufgenommen werden. Hätte sie wirklich vor, nur auf Gefahren zum Beispiel durch eine Schreckschusswaffe aufmerksam zu machen, dann hätte sie besser mal die Frage aufgeworfen, was eigentlich passiert, wenn der Straftäter sich von dem Schreck erholt, der ihm mit selbiger Waffe eingejagt wurde. Da helfen nämlich nur härtere Maßnahmen weiter. Mögliche Opfer haben jetzt an zwei Fronten zu kämpfen: Gegen Kriminelle und gegen die Polizei, die legale Schutzmöglichkeiten dadurch bekämpft, dass sie das Schweigen des Antragstellers zu einem Antragsverzicht umdeutet. Total fragwürdig ist das.

Rolf Schneider, Stahlsberg