Engelsjahr 2020 Nur Museales im Mittelpunkt?
Betr.: Engelsjahr 2020
Zum 150. Geburtstag von Friedrich Engels hielt Willy Brandt eine Grundsatzrede zu dem Thema „Friedrich Engels und die soziale Demokratie“ und grenzte sich vom Kommunismus scharf ab. Ministerpräsident Heinz Kühn bezeichnete bei der Eröffnung des Engelshauses 1983 den Denker, Macher und Revolutionär aus Wuppertal, der mit seinen wissenschaftlichen Erkenntnissen Lehren aus der industriellen Revolution gezogen hat, die heute noch oder wieder aktuell sind. Der Schirmherr des Engelsjahres 2020, Ministerpräsident Armin Laschet, nennt Engels eine prägende Persönlichkeit seiner Zeit, die sich für menschengerechtere Arbeitsbedingungen der schuftenden Menschen eingesetzt hat.
Leider konnten solche oder andere Aussagen zeitnah zum runden Engels-Geburtstag aus bekannten Gründen bisher nicht erfolgen.
Stattdessen ist der Eindruck entstanden, dass die Baumaßnahmen im Engelsquartier und museale Gesichtspunkte für Marketingzwecke fast ausschließlich im Mittelpunkt des Engelsjahres stehen. Mir ist nur bekannt, dass der alte Stadtrat einen Grundsatzbeschluss für die Umwandlung des Stadtbetriebes 213 gefasst hat. Aus der Begründung zu diesem Beschluss sind nur vage Absichtserklärungen für ein Änderung der Organisationsstruktur für das bisherige „Historische Zentrum“ zu entnehmen.
In diesem Zusammenhang sollte ein Logo mit einer einprägsamen Wortmarke entwickelt werden. Was ist aus diesem Auftrag geworden? Zunächst wurde das Kürzel MIK (Museum Industriekultur) geschaffen, welches nach kurzer Zeit aus rechtlichen Gründen in das Kürzel „MI“ umgewandelt wurde. Vor einigen Wochen wurde die neue Wort-Bild-Marke in den Medien veröffentlicht. Ob das jetzige Emblem ein erfolgreiches werden wird, ist mehr als fraglich.
Im Internet wird über die städtische Museumslandschaft zurzeit unterschiedlich und für den Betrachter verwirrend berichtet. Welches Gremium unserer Stadt hat über die neue Wort-Bild-Marke entschieden, wer hat sie umgesetzt und wer trägt die Verantwortung dafür?
Ich habe den Kulturausschuss gebeten, den Menschen in unserer Stadt den Vorgang zu erläutern.
Werner Foltin