Mehr Mut täte der Stadt gut
Betr.: Seilbahn
Die Diskussion über das Für und Wider der Seilbahn ist ja mittlerweile in das „post-faktische“ Stadium eingetreten. Dabei tritt dann die Wahrheit von Aussagen hinter die Emotionen und die eigenen Interessen zurück.
Ich beobachte leider, dass insbesondere die Strategie der Seilbahngegner aufzugehen scheint: Da werden Untersuchungen systematisch so lange in Frage gestellt, bis der Eindruck entsteht, dass die dargestellten Fakten nur unglaubwürdig sein können.
Das kommt auch einer scheinbar grundsätzlichen Mentalität der Wuppertaler entgegen. Nicht umsonst schneidet unsere (eigentlich doch sehr schöne) Stadt in Vergleichen so oft viel zu schlecht ab.
Neben wirtschaftlichen Daten, von denen einige tatsächlich verbesserungswürdig sind, ist es aber auch unsere Einstellung, die Einstellung von jedem einzelnen, die dazu beiträgt. Nach dem Motto „Wulle mer nit, bruche mer nit, es zu düür...“ werden alle Impulse zur Verbesserung schon im Keim erstickt.
In vielen Diskussionen beobachte ich leider, dass diese Saat der Seilbahngegner bei vielen Wuppertalern aufzugehen scheint. Man muss ja nicht so in seine Stadt verliebt sein wie viele Kölner, aber unserer Stadt täte ein wenig mehr Mut und Überzeugung für eine bessere Zukunft sehr gut.
Wann ist uns dieser Geist verloren gegangen, der uns beispielsweise die Schwebebahn oder die Barmer Bergbahn als erste Zahnradbahn Deutschlands gebracht hat?
Es scheint fast, dass der Zeitgeist solche Entwicklungen heute vorrangig verhindern möchte.
Dr.-Ing. Patrick Rüggeberg