Leser Machtvollkommenheit?!
Betr.: Ortsmitte- und Verkehrsplanung Cronenberg, offener Brief
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Mucke,
wie Ihnen bekannt ist, fordert die Bezirksvertretung Cronenberg seit Jahren eine Planung für die Ortsmitte Cronenberg. Bis heute hat die Verwaltung keine dezidierte Stellungnahme zu dem Thema gegenüber den politisch Verantwortlichen abgegeben.
Die seit Jahren diskutierte und in der Verwaltung begonnene, aber nicht beendete Planung zur Denkmalbereichssatzung wird auch seit Jahren blockiert.
Umso größer war mein Erstaunen, als der Ressortleiter Bleck im Fernseh-Interview mitteilte, dass im November diesen Jahres durch die Verwaltung zu einem Bürgergespräch in Cronenberg eingeladen werden würde.
Im gleichen Interview war Herr Bleck auch der Auffassung, dass es Cronenberg vergleichsweise gut geht. Will man mit der Entwicklung Cronenbergs so lange warten, bis schlechteste Voraussetzungen gegeben sind?
Da die Bezirksvertreter meines Wissens bis jetzt nicht in den von Herrn Bleck angekündigten ressortübergreifenden Prozess eingebunden sind, gehe ich davon aus, dass hier die Politik von der Verwaltung ignoriert wird. In diesem Zusammenhang darf ich einmal freundlich darauf hinweisen, dass die Verantwortung letztlich bei den gewählten Vertretern der Bürger liegt.
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass diese Tatsache von einigen führenden Mitgliedern der Verwaltung scheinbar ignoriert wird.
Insbesondere bei den Bürgern kann ein derartiges Verhalten zum allgemeinen Politikverdruss beitragen. Wozu brauche ich Bezirksvertreter und Ratsmitglieder, wenn die Verwaltung vieles in eigener Machtvollkommenheit durchführt, ohne zumindest die Kommunikation zu suchen?
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, ich bitte Sie, dafür Sorge zu tragen, dass der politische Wille zeitnah von der Verwaltung zur Kenntnis genommen wird und zur besseren Kommunikation zum Wohle der Bürger führt.
Michael-Georg von Wenczowsky, stellvertretender Cronenberger Bezirksbürgermeister